Review über Karrimor Predator Patrol 45

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    • Review über Karrimor Predator Patrol 45

      Sers,

      hier ein Review über den Karrimor Predator Patrol 45.

      Beschreibung:

      Gewicht: ca. 1900 gramm
      Höhe: 43 cm
      Breite: 29 cm
      Tiefe: 8 cm
      Volumen: 45 Liter
      Farbe: oliv
      Material: 1000er Denier Nylon
      Innenmaterial: Silikon-/PU-beschichtetes 1000er Denier Nylon
      Preis: 159,95 Euro
      Hersteller: Karrimor SF
      Bezugsquelle: Recon-Company

      Die Maße beziehen sich auf den komplett leeren Rucksack.

      Nachdem der Rucksack bei mir angekommen war, erfolgte nach der ersten Inaugenscheinnahme erstmal eine pedantische Untersuchung von Material, Verarbeitung und der Ausstattung des Rucksacks. Da ich gerade bei Rucksäcken schon ein paar Mal bereits nach dem Auspacken einige überflüssige Überraschungen erlebt habe, bin ich da sehr vorsichtig. Allerdings waren meine Befürchtungen schnell zerstreut. Sämtliche Nähte, innen wie außen, Fastex-Verschlüsse, Klettflächen, Molle-Schlaufen, Netzflächen, Gurtpolster, Rucksackrückseite, Reißverschlüsse, etc. sind alle sehr sauber verarbeitet. Keine überstehenden Fäden oder nicht verriegelte Nähte. Das verwendete Material machte einen guten Eindruck, es ist dick und die Beschichtung innen scheint sehr gut aufgebracht worden zu sein. Keine "weißen" Stellen, wo sich schon Schwachpunkte gebildet haben oder Lücken entstanden sind. Das heftige Zerren an den Mollebändern brachte keine Schwachpunkte ans Licht.

      Jetzt zur Ausstattung:


      - Toploader
      - Einkammerrucksack
      - abnehmbares Deckelfach
      - Deckelfach mit 3 Nylonbändern und Klett befestigt
      - Deckelfach mit 1 Außenfach mit Doppel-RV
      - Deckelfach mit 1 Netz-Innenfach mit Einfach-RV
      - Deckelfach zusätzlich mit zwei Nylon-Bändern und Fastex-Verschlüssen am Rucksack zu sichern
      - Deckelfacheinfasssung mit Gummizug, optimale Anpassung an die Beladung
      - Hauptfachöffnung mit Zugband und Kordelstopper verschließbar
      - zusätzlicher Verschluß des Hauptfaches mit Fastex-Verschluß, egal ob Deckel dran oder weg ist
      - Hauptfach mit 2 breiten Nylon-Riemen und Fastex-Verschlüssen, wahlweise als Trinkblasenhalter oder Komprimierungshilfe
      - Vorderseite mit durchgehendem Molly-Bändern
      - Mollebänder passen für alle gängigen Zusatztaschen
      - Rucksackboden mit zwei Schlaufen, hier fangen die Nylonbänder für die Deckelsicherung an, ebenfalls verstellbar
      - Rückenbereich gut gepolstert, mit Lüftungswegen
      - Trageriemen gut gepolstert, verstellbar, Molleschlaufen
      - Brustgurt verstellbar in Länge und Höhe
      - Hüftgurt ungepolstert, verstellbar, im Rückenbereich verstaubar
      - Hüftgurt-Schnalle kein Fastex-Verschluß, sondern zum Einfädeln und Einklicken. Gewöhnungsbedürftig, aber sehr funktionell
      - Rucksackseiten mit YKK Einfach-RV zum Befestigen der PLCE-Taschen oder der speziellen Predator-Pouch
      - Rucksackseiten mit Mollesystem
      - Rucksackseite mit je einer Bodentasche
      - Rucksackseite mit je einer Skihalterung
      - Rucksackseite mit je zwei Fastex-Schnallen und Riemen zur zusätzlichen Komprimierung
      - Rucksackseite mit je 2 Fastex-Schnallen oben und unten zur zusätzlichen Sicherung der Zusatztaschen
      - Tragesystem Palm, stabile, jedoch nicht starre Rückenplatte, nicht herausnehmbar


      Soviel zur Theorie. Nachdem ich den Rucksack jetzt knapp 4 Wochen ordentlich getestet habe, folgt jetzt der Praxisteil.

      1. Verwendung im Bereich Militär / Polizei:

      Durch das Toploadsystem und die weite Öffnung kann man schnell viel und sperrige Ausrüstung einpacken. Schlafsack, Munition, Spektiv, LW, Optiken, Funk, GPS, etc. passen alles schön rein. Bei richtiger Beladung kann man mit dem Rucksack eine Menge Ausrüstung transportieren. Einzig der nicht gepolsterte Hüftgurt macht sich hier nach einiger Zeit unangenehm bemerkbar. Durch die Kompressions- bzw. Stauriemen in der Hauptkammer kann man die schwere und sperrige Ausrüstung gut an der Rückenseite festzurren. Die Rückenplatte des Tragesystems verhindert, daß Ausrüstung an den Rücken drückt.

      2. Verwendung im Bereich Outdoor / Trekking:
      Auch hier kann man die ganze Palette schön unterbringen. Isomatten, selbstaufblasende Thermomatten, etc. lassen sich gut außen verzurren. Regenkleidung kann man einfach zwischen Deckel und Hauptfach verzurren. Jede Menge Platz für Kochgeschirr, Kocher, Nahrung, Zelt, etc. Wenn alles richtig verstaut ist, verführt das Hauptfach dazu, noch etwas mehr einzupacken. Aber auch hier macht sich unangenehm bemerkbar, daß der Hüftgürt nicht gepolstert ist. Solange es nicht extrem bergauf geht oder größere Hindernisse zu überqueren sind bzw. die Strecke nicht durch Geröllhalden geht, kann man den Rucksack hier gut verwenden. Auf längeren Trails war der Rucksack recht angenehm zu tragen. Ansonsten wie Punkt 1.

      3. Verwendung im Bereich Alpine Bergtouren:
      Bei zwei Skitouren und 6 hochalpinen Touren kam der Rucksack auch zum Einsatz. Das Befestigen der Teleskopstöcke und Ski an den Außenseiten war etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade das Einhängen der Ski in die Skihalterungen an der unteren Rucksackseite war nervig. Die dicke Bergkleidung war kein Problem, da alle Riemen genug Reserven boten. Die Rückenplatte verhinderte auch hier wieder Druck von Ausrüstung auf den Rücken. Die ungepolsterten Hüftgurte und deren nicht vorhandene Versteifung brachten keine Entlastung der Schultern, wie bei anderen Rucksäcken. Das ganze Gewicht blieb somit auf den Rücken und die Schultern verteilt. Nach 5 Stunden bergauf eher zum abgewöhnen. Für diesen Bereich ist der Rucksack nicht tauglich und wahrscheinlich auch nicht vorgesehen.

      Fazit:
      Positiv sind auf jeden Fall die hervorragende Verarbeitung und die hohe Qualität des Materials. Die Nähte und das Nylon, sämtliche RV und Mollebänder hielten bei gröblichster Mißhandlung alles aus, ohne kaputt zu gehen. Lediglich ein paar leichte Abriebstellen konnten festgestellt werden. Der Rucksack wurde mehrmals vollbeladen 50 m abgeseilt und schliff und schlug an Felswänden entlang. Die Möglichkeit, die Predator-Pouch bzw. die PLCE-Taschen mit RV und Fastexverschlüssen anzubringen, was der Sache eine gute Stabilität verleiht, ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Angenehm ist auch die Farbe. Der Olivton ist recht dunkel und glänzt nicht. Außerdem hat er einen ganz leichten Touch ins braune. Das Volumen läßt keine Wünsche offen und die Verstellmöglichkeiten am Rucksack sind ausreichend.

      Negativ ist als Hauptpunkt der ungepolsterte Hüftgurt zu nennen. Eine Versteifung fehlt als logische Folge ebenso. Die Öffnungen für die Skibänder an den unteren Seiten des Rucksacks könnten etwas größer sein.


      Abschließendes Urteil: Ein sehr gut verarbeiteter Rucksack, der allerdings nicht für alle Zwecke einsetzbar ist. Ein gepolsterter Hüftgurt mit Versteifung würde hier noch viel rausholen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist aus diesem Grunde auch schon sehr grenzwertig. Ganz überzeugt hat mich der Predator daher nicht.

      Der Test wurde neutral und ohne Beeinflußung / Bezahlung von Recon-Company durchgeführt. Mein Urteil habe ich anhand Erfahrung und o.g. Test gefällt.

      Die Bilder wurden natürlich vor dem ausführlichen Test gemacht. Reihenfolge der Bilder: Rückseite, Vorderseite, Rucksackboden, Rucksackseite, Innenraum, Deckelfach, Rucksackseite geschlossen, Innfach Deckelfach, Deckelfach außen geöffnet, Polsterung Tragesystem, Öffnung Hauptkammer mit Zugband.


      Grüsse

      Dingo
      Remember, remember the fifth of November...
    • Persönlich kann ich Dingo zustimmen, da ich den Predator auch nutze: Ein klasse Rucksack. Nur aufgrund der ganzen Bänzelchen und Schnallen hätte ich mir eine Bedienungsanleitung gewünscht, am Anfang war das doch etwas verwirrend... :D

      Eine kleine Anmerkung noch von mir: Nutzt man den Predator mit PLCE-Seitentaschen, geht dieser ziemlich in die Breite (mehr als Schulterbreite). Daher muss man etwas aufpassen, damit man nicht ständig irgendwo hängen bleibt. Aber man hat eine ganze Menge mehr Platz. Die taktischen Seitentaschen von Karrimor sind eine weitere interessante Möglichkeit, den Predator zu ergänzen. Diese liegen bei mir zwar daheim, aber ich hatte bislang noch keine Möglichkeit, diese direkt am Rucksack zu erproben.
      Oderint, dum metuant.