Behandlung von Schlangenbissen, etc.

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    • Die betroffenen Körperteile abtrennen und, wie unser großes deutsch-indianisch-stämmiges Vorbild, mit Pulver aus der Patrone die Wunde kauterisieren..... :D
      Wenn Leute mit schäbigen, zerfransten Klamotten, starrem Blick, Verletzungen und unmenschlichen Lauten anfangen auf dich zuzuschwanken dann ist entweder grade Zombieapokalypse;......................
      ............................................................................................................. oder Wacken !
    • Ok, hier eine Vorgehensweise:

      • kein TQ
      • kein Aussaugen
      • kein Aufschneiden
      • kein "firewater-tonto-style" wie es die Indianer machen :D

      1. Den gebissenen sofort Immobilisieren
      2. mit einer elastischen adhaesiven Bandage wie ACE Wrap oder COBAN ab dem Biss, ueberlagernd, distal bis zu dem Ende des betroffenen Arm/Bein umwickeln
      3. dann den Vorgang proximal von der Schulter/ Huefte wiederholen
      4. auf festen Sitz achten - distale Pulse sollen aber erhalten bleiben
      5. betroffenen Arm/ Bein mit einer SAMSplint etc. immobilisieren
      6. abtransport liegend
      7. ueberwachung der Vitalparameter
      8. sofern vorhanden, CroFab (Crotalidae Polyvalent Immune Fab) IV geben
    • Servus


      Ich stimme Jill Konzept klar zu hier nur noch ergänzend einige punkte meinerseits:

      Am besten nicht gebissen werden ;-), hierzu beachten:
      • Tragen von langer, weiter Kleidung
      • Tragen von festen Schuhen
      • Tragen von Hüten / Mosquitonetzen
      • Verwendung von „Mückenschutzmitteln“
      • Verwendung von Mosquitonetzen
      • Verwendung von speziellen Imprägnierungen
      • Meiden von besonders gefährdeten Gebieten
      • Schuhe, Schlafsäcke etc. vor dem Anziehen ausschütteln

      Sollte es dennoch dazu kommen:

      • Ruhe bewahren
      • Wenn möglich die Schlange / Skorpion mit ins Krankenaus geben (Achtung Eigenschutz, also besser Tod als lebendig), dies ermöglicht die genaue Bestimmung des Tieres.
      • Pat. Ruhig lagern, immobilisieren frühzeitige Anforderung Transport,
      • Bei Schwindel in die Schocklage verbringen (evtl. Ganzkörper Schräglage auf der Trage um nicht das z.B. betroffen Bein Manuel zu bewegen.
      • Folgende Symptome können auftreten:
      1. (starke) Schwellung
      2. Blutungen (durch Gerinnungsstörung)
      3. Muskelkrämpfe
      4. Gewebsnekrosen (Gewebsuntergang)
      5. Übelkeit
      6. Atemnot
      7. Schwindel
      8. Schock
      • Durch starke Schwellungen kann es auch innerhalb von Muskeln zu einem Anstieg des Drucks kommen, die Gefahr für ein Kompartment Syndrom ist gegeben. Deshalb sollte der Umfangvon Extremitäten in regelmäßigen Abständen gemessen und dokumentiert werden. (am besten die stelle wo gemessen wird markieren damit immer die Gliche stelle überprüft wird)
      • Evtl. Kompressionsverband anlegen aber nicht bei sichtbaren Nekrosen
      • Es erfolgt eine Standardisierte Behandlung der gravieren Symptome
      1. Sicherung der Atmung
      2. Sicherung des Kreislaufes
      3. I.v Zugang wenn möglich (1-2 L Volumengabe Kochsalzlösung oder Isotonische Infusionslösung )
      4. Evtl. Gabe von Antihistaminika (H1- und H2 Blocker), Cortison (z.B. 1 g Soludecortin), Schockbehandlung, wenn indiziert mit Adrenalin + Volumen
      5. Sauerstoffgabe etc..

      Wichtig ist ruhe zu bewahren und den Pat. zu immobilisieren, zügiger Transport, sollte er irgendwelche Symptome in Richtung Verwirrtheit oder Bewusstseinsschwankungen bekommen muss er vollständig entwaffnet werden!

      Gruß
      Bei Fragen bzw. Anregungen einfach eine PN schicken

      Sämtliche Tipps/Empfehlungen/Dosierungen etc. müssen immer auf die lokalen Gegebenheiten z.B. Standard Procedures, interne Richtlinien, Gesetze hin überprüft werden. Sie ersetzen nicht das lesen von Gebrauchsanweisungen bzw. Beipackzetteln bei fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apothekers Ihres Vertrauens ;)

    • Falsch ->

      es kommt auf die Giftmenge und die Giftart an und zusätzlich auf die Konstitution des Betroffenen. Primaer gilt daher die Ausbreitung des Giftes im Körper weitestgehend zu stoppen.
      Ein uebereilter Aktionismus ist contraproductiv. Zusaetzlich ist eine klinische Versorgung nicht immer in 2h moeglich. Die zuvor genannten Vorgehensweisen stammen von Medic´s der Australier, die in Bezug auf Schlangen-, Skorpionstiche und Spinnenbisse ueber umfassende Erfahrung verfuegen.
    • Ergänzend:

      Eine gute Versorgung schließt ja einen raschen Transport nicht aus, ein schneller Transport mit Voranmeldung im Zielkrankenhaus ist sicherlich anzustreben. Es spricht sicherlich nichts dagegen eine Initiale Versorgung durchzuführen und die restliche Therapie auf dem Weg zu veranlassen.

      „Load go and treat“

      Gruß
      Bei Fragen bzw. Anregungen einfach eine PN schicken

      Sämtliche Tipps/Empfehlungen/Dosierungen etc. müssen immer auf die lokalen Gegebenheiten z.B. Standard Procedures, interne Richtlinien, Gesetze hin überprüft werden. Sie ersetzen nicht das lesen von Gebrauchsanweisungen bzw. Beipackzetteln bei fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apothekers Ihres Vertrauens ;)

    • Ich habe keine spezielle Ausbildung zum Thema Skorpione/ Schlangen etc (sollte ich mal nachholen, Empfehlungen??)

      Allerdings erscheint mir die Idee mit dem heißen Wasser seltsam. Wenn es die Proteine im Gift erreichen soll, muss es durch Haut, Fett, Muskel etc. Das heißt die Proteine dort werden ebenfalls "zerstört". Ich füge dem Patienten also zusätzlich einen netten Hitzeschaden zu.

      Jill´s Ansatz kommt mir bekannt vor und ich stimme absolut zu.

      Wenn ich mich richtig an die Erzählung eines Bekannten erinnere (machte eine Paramedic Ausbildung in den USA und wurde beim gemeinsamen Grillen in der Wüste gebissen) war er schneller imobilisiert als er "autsch" denken konnte und auf der Ladefläche eines Pickup, wo er dann während der Fahrt weiter verpackt und mit einem Zugang versehen wurde. War allerdings eine ziemlich lange Fahrt und bereits höchste Eisenbahn als er im Krankenhaus ankam. Ein paar Minuten später kam der Rest der Truppe mit der getöteten Schlange, was die weitere Behandlung wohl besser gestaltete.

      Empfehlungen für Kurse zum Thema Schlangen, Skorpione, exotische Krankheiten bitte zu mir :D Wissenslücke entdeckt.
    • Hallo zusammen,

      ich möchte das Theman kurz aufrollen, weil ich ein konkretes Szenario habe und diesbezüglich noch ein Newbe bin:

      Ich bin oft zu zweit in relativ abgelegenen Ecken Deutschlands / Südeuropas (mind. 3h Fußmarsch zur nächsten Siedlung) unterwegs. Handyempfang gibt es auch nur sporadisch. Wie verhält man sich in dieser Situation richtig? Man soll die Stelle ja abbinden und ruhig stellen. Um Hilfe zu holen und / oder den Transport zum Krankenhaus zu ermöglichen, müsste ich die Person allerdings sich selbst überlassen und mich zum nächsten Funkmasten / Siedlung aufmachen. Wie seht ihr das?

      Vielen Dank für eure Antworten. :)
      Freeman.