Review über Buch Die reden - wir sterben

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    • Review über Buch Die reden - wir sterben

      Die reden - wir sterben: Wie unsere Soldaten zu Opfern der deutschen Politik werden

      Autor: Andreas Timmermann-Levanas, Andrea Richter
      Verlag: Campus
      ISBN: 978-3593393421
      Erschienen: 08/2010
      Seitenzahl: 270
      Preis: 18,90 €

      Zunächst gehen die beiden Autoren, Oberstleutnant a.D. Andreas Timmermann-Levanas und die Historikerin und Journalistin Andrea Richter, im Vorwort auf die Gesamtsituation der Entstehung des Buches und die Ziele der Publikation ein. Den Ausführungen folgend, kehrt ein Großteil der Soldaten, die an einer besonderen Auslandsverwendung der Bundeswehr teilgenommen haben, physisch und psychisch gesund aus dem Einsatz zurück. Doch es gibt eine Minderheit von Soldaten, die nach dem Einsatz mit teilweise so massiven Problemen zu kämpfen haben, dass sie kein geregeltes Leben mehr führen können.
      Der Autor Andreas Timmermann-Levanas gehört zu dieser Gruppe und schildert im ersten Kapitel die Ursachen für seine Probleme, die medizinisch betrachtet als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet werden. Im zweiten Kapitel schildert Timmermann-Levanas unter anderem die täglich auftretenden Symptome der PTBS und die Auswirkungen auf sein Privat- und Berufsleben. Der abschließende Abschnitt ist dem Thema Anerkennung einer PTBS und den damit einhergehenden Problemen gewidmet.

      Mit "Die reden – Wir sterben" legen die Autoren ein mutiges Buch vor, das sicherlich nicht nur für Soldaten interessant ist. Die in weiten Teilen autobiografische Schilderung erzeugt Betroffenheit – ohne auf die Tränendüse zu drücken. Es bleibt zu hoffen, dass das Buch eine breite Öffentlichkeit erreichen wird, denn das machen die Autoren deutlich, es ist nicht zu erwarten, dass die Zahl der PTBS-Fälle rückläufig sein wird. Klare Kaufempfehlung!

      Die komplette Rezension findet ihr auf Sachbuch-News.de

      Grüße,
      Nemo
    • Bei mir hat es keine Betroffenheit ausgelöst - sondern eher blanken Zorn! Wenn auch nur die Hälfte der genannten Fallbeispiele wahr ist, wäre das ein handfester Skandal: Nach den Schilderungen des Autors versucht die Bundeswehr in Gestalt des Sanitätsamtes systematisch, durch Einsätze an PTBS erkrankten Soldaten ihre Ansprüche auf WDB entweder ganz zu verwehren oder möglichst weit unter 50%-Marke zu drücken - obwohl Bundeswehrärzte sowohl PTBS diagnostiziert und einen entsprechenden Grad der Schädigung festgelegt haben! Dazu werden externe, sprich zivile, Gegengutachter eingesetzt, die scheinbar willkürlich bzw. ausschließlich nach Aktenlage über den Fall entscheiden - in allen geschilderten Fällen natürlich zuungunsten der Betroffenen....
      Keine Ahnung, ob das alles wahr ist, schlimm ist es allemal.

      Interessante Nebeninformation: Oberstleutnant a. D. Timmermann-Levanas ist 1. Vorsitzender des "Bundes Deutscher Veteranen".
      "Du kannst Glück haben oder ein Profi sein. Du kannst aber nie trainieren Glück zu haben."