Review über Energizer Hard Case Tactical

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    • Ich habe mir gestern die neue HC zugelegt und möchte ein paar Wörter dazu schreiben:


      Vorgeschichte

      Mit beginnendem Reservistendarsein war ich auf der Suche nach DER Lampe. Sowohl eine UK Combat Torch (Plastikdingens mit Birne und Farbfiltern) als auch verschiedene taktische Lampen zähle ich zu meinem Besitz, musste jedoch immer zwei Stück mit mir rumtragen. Daher war ich auf der Suche nach einer Lampe, die farbige LED mit einem vernünftigen Weißlicht kombiniert. Die Streamlight Sidewinder hatte ich bereits verworfen, da mit das Weißlicht der neuen Version mit 40 Lumen noch nicht genug war. Per Zufall bin ich dann auf das Modell von Energizer gestossen und habe mich gestern selbst damit beschenkt.


      Preis

      Ich habe 80 Euro beim Cop Shop dafür gezahlt, dort möchte man den Artikel anscheinend loswerden. Ähnliche Angebote habe ich in den Weiten des Internets gesehen, allgemein scheint die Lampe jedoch nicht überall erhältlich zu sein. Der Preis ist interessanterweise diesmal auf dem deutschen Markt nicht überzogen, so wie man es sonst gerne hat. Mein Bruder hat die Tage in den USA geschaut, dort kostet die Lampe 100-130 $. Von daher ein durchaus akzeptabler Preis, nicht so wie bei Streamlight und Konsorten, die im Herstellerland gerade mal die Hälfte kosten.


      Äußeres

      Die Lampe scheint aus einem Guß zu sein und liegt gut in der Hand. SIe hat etwas mehr Gewicht im Sockel und kann daher auch auf den Tisch gestellt und als "Gefechtsstandlampe" genutzt werden. Im Großen und Ganzen wirkt die Lampe extrem robust. Nach Anleitung übersteht sie Stürze aus 5 Metern Höhe und ist wasserdicht. Durch das Äußere aus Kunststoff ist die Lampe auch bei Kälte angenehm bedienbar.


      Bedienung

      Die Bedienung erscheint auf den ersten Blick fummelig, erschliesst sich jedoch sehr schnell. Unter dem Schwenkkopf befindet sich eine Art "Hauptschalter" der Lampe. Dort kann man wählen zwischen normalem Betrieb, IR-Betrieb oder einem kompletten Ausschalten. Bei letzterem kann man die Lampe nicht durch drücken der Lichtschalter einschalten - sehr praktisch wenn Lichtdisziplin gefragt ist. Nach dem Schieben des Hauptschalters nach rechts, kann man nun die verschiedenen Leuchtmodi einzeln oder zusammen verwenden.
      Zu jeder Lichtfarbe existieren 3 Leuchtstufen, die Lampe startet in der hellsten und kann durch nochmaliges Drücken auf den Lichtschalter direkt nach dem Einschalten noch zweimal gedimmt werden. Sind ein paar Sekunden vergangen, schaltet man das Licht mit einem einfachen Tastendruck wieder aus (egal von welcher Stufe). Bei den farbigen LED liegt Rot in der Mitte der Tasten und etwas erhaben, so dass man es auch im dunklen leicht ertasten kann. Links daneben ist Blau, rechts davon Grün. Die Farb-LED werfen einen angenehmen Lichtkegel, der auf einen Meter etwa 50 cm groß ist.
      Die Erleuchtung (im wahrsten Sinne des Wortes) kommt, wenn man den Schalter für das Weißlicht betätigt. Dieser befindet sich im Lampenboden, wenn der Lampenkopf nach oben geschwenkt ist, kann man die Lampe daher wie eine Surefire o. ä. verwenden, der Schalter ist dann wie ein Endkappenschalter. Im angewinkelten Zustand des Kopfes ist das Einschalten mit einer Hand etwas fummelig, verhindert aber wahrscheinlich auch ein versehentliches Einschalten beim Tragen. Das Weißlicht ist WHOA: 70 Lumen gepaart mit einem schönen Leuchtkegel bringen Licht auch in dunkelste Ecken. Ein wirklich angenehmes Licht. Die Lumenzahl ist authentisch, ich habe mit dem Lichtstrom meiner Zweibrüder V² (90 Lumen lt. Hersteller) verglichen.

      Für den IR-Betrieb muss der Hauptschalter nach links geschoben werden. Ein Betrieb von normal-sichtbarem Licht ist dann nicht mehr möglich. Aktiviert wird das IR-Blinken wieder per Schalter im Boden wie beim Weißlicht. Obs funktioniert, ich weiss es nicht, da ich kein Nachtsichtgerät daheim habe. Ich gehe davon aber aus. Nett wäre nicht nur ein Blink- sondern auch ein Dauerlichtmodus im IR-Bereich gewesen (ob dieser jedoch Sinn macht wage ich nicht zu sagen, ich habe dienstlich Nachtsichtgeräte immer nur von weitem gesehen).

      Der Lampenkopf kann um 135° geschwenkt werden, bei 90° (Winkellampe) und 0°(Taktische Lampe) rastet der Kopf jeweils ein und muss beim Weiterdrehen erst wieder per Knopfdruck an der Kopfseite entriegelt werden. Ein Minuspunkt ist hier das leichte Spiel des Lampenkopfes, aber nichts wirklich dramatisches.


      Sonstiges

      Das Batteriefach scheint wirklich bombenfest zu sein. Unabsichtliches Entriegeln oder Öffnen ist absolut unmöglich. Die beiliegenden Batterien kommen beide mit gleicher Polung in die Öffnungen. Interessanterweise kann man auch eine Batterie falschrum im Fach unterbringen. Dann leuchtet die Lampe zwar nicht so lange und so hell, man hat aber noch eine Batterie in Reserve. Dies wird auch durch die Bedienungsanleitung erklärt, also kein Problem.

      Auf der Rückseite befindet sich noch ein Halteclip, dass in MOLLE-Schlaufen passen soll. Als Träger von "Soldat 95" bin ich noch am Überlegen, wie ich die Lampe am besten am Schultergurt anbringen kann. Evtl. kann ich da was mit einem Adapter basteln. Der Clip scheint auch verdammt gut zu halten.


      Fazit

      Alles in allem für mich die lange gesuchte eierlegende Wollmilchsau. Sie vereint perfekt Robustheit, Weißlicht und farbige LED miteinander. Das IR-Blinken ist ein zusätzliches Goodie für regelmäßige NVG-Träger. Von daher von mir eine klare Kaufempfehlung.
      Oderint, dum metuant.
    • Die Hardcase Tactical lässt sich nach eigenen Tests sehr einfach am Koppelsystem "Soldat 95" befestigen. Man braucht nur eine leere Adapterplatte für das Lochkoppelsystem. Dort kann man den Befestigungsclip der Lampe einschieben, bis er einrastet.

      Hält bombenfest und lässt sich leicht wieder abnehmen (den Boden der Lampe beim Abziehen etwas anheben, das macht es einfacher).
      Oderint, dum metuant.
    • Hi Serval,

      die Version die du im Netz gefunden hast hat aber UV stat IR.

      Ich habe noch die "alte" hard case tactical und habe sie letzte Woche das erste Mal mit auf dem Übungsplatz gehabt. In Verbindung mit der Luci ist es mit der IR Funktion ein klasse Tool. Wir haben direkt mal den IR Flash / IFF getestet, war aus ca. 350 m super zu sehen.
    • Meine Energizer hat gestern bei einem kleinen 12km-Marsch eine erste Härteprobe erlebt.

      Als Markierungslicht war sie am Rucksack befestigt. Weder mehrstündige Belastung durch Wind, Schnee, Temperaturen unter 0 Grad, noch die Erschütterungen und Stöße beim Hinfallen (mehr als einmal, war schweineglatt) haben ihr etwas ausgemacht. Das war schon beeindruckend...
      Oderint, dum metuant.
    • Noch ein kleiner Nachtrag, den ich schon einige Zeit machen wollte, aber vergessen hatte.

      Ich hatte die Möglichkeit, den IR-Strobe mittels NSA 80 zu testen. Die Lampe blitzt ziemlich hell, zur eigenen Markeriung schon fast zu hell. Landezonen oder Identifikation auf größere Entfernungen sind möglich. Durch die versenkte Anbringung der IR-Diode (wie bei den farbigen LEDs) ist jedoch die Aufklärbarkeit reduziert, da der Strobe kegelförmig ausgeht.
      Oderint, dum metuant.