Review über Patagonia Men's Shelter Stone Jacket

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    • Review über Patagonia Men's Shelter Stone Jacket

      Patagonia Men's Shelter Stone Jacket

      Preis: 350 Euro
      Produktlink: Patagonia Men's Shelter Stone Jacket

      Beim Patagonia Men's Shelter Stone Jacket wird ein 3-lagiger Ripstop Nylon Stoff mit sogenannter H2No Membran verwendet. An Schultern, Ärmeln, Seiten und Taille ist dieser stark verstärkt worden. Der Langzeittest wird zeigen, wieviel das Material verträgt. Es macht auf mich aber einen guten eindruck. Sicherlich wünscht man sich ab und zu Cordura - dann muss man aber in der Funktionalität und im Gewicht klar Abstriche machen.

      Material:
      Außenmaterial: 3-lagiges Laminat aus elastisch gewobenem 142-g, 50-Denier Ripstop-Nylon mit einer wasserdicht-dampfdurchlässigen H2No® Membran und Deluge® DWR (Durable Water Repellent) Imprägnierung.
      Verstärkungen: 3-lagiges Laminat aus elastisch gewobenem 173-g, 80-Denier Ripstop-Nylon mit H2No Membran und Deluge DWR Imprägnierung


      Die Jacke wiegt im übrigen 632 g - wer es noch leichter haben will kauft sich die "Stretch Element Jacket"....

      Front:
      military-medic-outdoor.de/inde…488cff50f3f0e6147c4736abd

      Back:
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      Auf der Patagonia Seite wird die Jacke sehr gut beschrieben, deshalb beschränke ich mich auf die Besonderheiten und Kleinigkeiten.

      Auf der linken Seite befindet sich ein Netzfach für eine Wasserflasche. Ein Platypus 1 Liter nicht ganz befüllt passt ohne Probleme hinein.
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      Auf der rechten Seite befindet sich ein kleines Netzfach mit Reißverschluss (elastisches Mesh)
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      Die Jacke verfügt über 4 Haupttaschen. Zwei Seitentaschen ("Handwärmertaschen") und zwei Napoleontaschen im Brustbreich.
      Der Reißverschluss geht etwas strenger, da die Reißverschlüsse wasserdicht sind. Der Reißverschlusskopf hat liebevoll eine Abdeckung im geschlossenen Zustand erhalten.
      Außerdem wurde in den Taschen ein Streifen aus Außenmaterial eingenäht, um Wasser und Wind trotz geöffneter Tasche abzuhalten.

      Tasche weit geöffnet
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      Unter den Armen die Achselreißverschlüsse. Alle Reißverschlüsse sind mit "Zip-Puller" ausgestattet und auch in der größe angepasst. Die Achselreißverschlüsse haben nur kleine Reißverschlüsse und kleine "Zip-Puller". Auch dieser Reißverschluss ist wasserdicht und geht somit etwas strenger zu schließen. Die kleinen Pull-Zipper sind gewöhnungssache - aber dafür stört rein gar nichts unter den Armen!

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      Die Kaputze ist mit jeder Menge ausgestattet und lässt sich wirklich perfekt anpassen. Ob mit Mütze, Helm oder ohne. Einfach am Shockcord am Ende der Kapute anziehen, bis es passt. Desweiteren lässt sich die Kaputze im Halsbereich verstellen. Der Kordelstopper ist dabei im Stoff versteckt. Auch hier einfach anziehen, bis es passt. Beim Lockern muss man kurz den Stopper suchen, was aber nicht stört. In der Kaputze ist ein Band zur Fixierung von Googles vorhanden.
      Alle Jackenpartien, die direkt auf der Haut liegen können (Nacken, Kinne, Backen) sind mit Flausch ausgestattet.
      Die Jacke lässst sich bis unter die Nase zuknüpfen, wenn man will.

      Googlestrap
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      Innenbreich Hals mit Verstellshockcord. Der Kordelstoper ist am oberen Ende versteckt - man kann diesen aber ohne Probleme greifen und auch austauschen.
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      Kaputzenverstellung (4 Shockcords sind durch die ganze Kaputze geführt)
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      Alle Reißverschlüsse sind von YKK.
      Bei den Farben kommt für den militärischen Anwender Narwhal Grey in Frage. Die Farbgebung ist ideal im Gebirge. Da ich aber auch zivil nicht wie eine Leuchtfackel herumrennen will, macht Narwhal Grey auch hier ein gutes Bild. Alternativ in Blau und Gelb/Orange erhältlich.

      Die Jacke ist hinten etwas länger geschnitten, aber ansonsten recht kurz (im Vergleich zu früher - da wurden die immer sehr lange bis über die Oberschenkel geschneidert)
      Das stört aber kein bisschen! Ein Schneefang ist nicht vorhanden - stört auch nicht.
      Für mich ist der Schnitt auch hier wieder ein kompromiss an "Zwiebeln bis zum umfallen" und "wenig Rumgeflattere".
      Sprich: Eng, aber nicht zu eng.

      Der Stoff ist dehnbar (!!!) und man hat 100% Bewegungsfreiheit - und dabei sitzt die Jacke zu 95% Perfekt.

      Fazit

      - kein Schneefang
      - keine Talienverstellung
      - Kordelstopper-Bedienung etwas "fizelig" (Mit Winterhandschuhen schwierig)

      + durchdachtes Design
      + tolles Material
      + super Sitz
      + Qualität

      Ich hatte seit 6 Jahren keine neue Jacke - meine Alte war keine Membranjacke. (das als Information dazu)
      Das durchdachte Design, die Funktionalität, das Gewicht, der Schnitt, die Verarbeitung haben mich im Vergleich zu meiner bisherigen Jacke schlicht vom Hocker gehauen. Die Kleinigkeiten wie Flaschentasche, Kaputzenverstellung, Flausch, an jeder Stelle, wo Haut anliegt - das lässt die Jacke zur zweiten Haut werden.
      Die Tallienanpassung vermisse ich nur partiell, denn die Jacke sitzt bisher immer perfekt. Ich habe keinen überflüssigen Stoff "im Gesicht" und nicht zu wenig im Nacken.
      Mit Googles kann man sich bei nem Schneestrum getrost in die Jacke "zurückziehen"
      Die Jacke macht süchtig und jeder Tag ohne Einsatz im Gelände ist ein verschwendeter Tag. Die 350 Euro sind 100% gerechtfertigt - 10 Jahre Lebensdauer bei Vielbenutztung sollte nach meinen Erfahrungen locker drin sein.

      Was das Nylon mit Membran wirklich leisten kann, muss ich noch ausprobieren - bisher war es winddicht, wasserundurchlässig und ich hatte ein super Klima in der Jacke.
      Ich werde natürlich auch auf lange Zeit meine Erfahrungen schreiben. Bis jetzt hat das Fleece +30°C bis - 21°C hinter sich gebracht - wird im Alltag häufig genutzt und hat bereits 5 Tage in den Bergen verbracht.

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    • Nach 6-7 Monaten Nutzung:
      Die Jacke wurde recht intensiv im Alltag und auf Wanderungen/Outdoor-Aktivitäten genutzt. Außerdem hat sie ca. 20 1-2 Tagestouren und 8 Hochtouren (also im Gebirge (Alpen), Klettersteige, Kletscherbegehungen, Skitouren....) hinter sich.

      Im Winter hat sie auch bei minus 22 Grad in Kombination mit dem Patagonia Men's R2 Jacket und der R2 Capilene Untewäsche von Patagonia wunderbar warm gehalten - auch bei Anstrenungung ein angenehmes Klima. Dynamisch als auch Statisch super geregeltes Klima. Also kein Frieren, nachdem man sich angestrengt hat. Den Mythos, dass die Jacke maximaler Leistung (also Maximalem Stoffwechsel und maximalem Schwitzen) die Feuchtigkeit perfekt nach außen transportiert, muss ich nicht weiter füttern. Das kann keine Jacke! Deshalb wird es bei entsprechender Anstrengung irgendwann mal nass. Wichtig ist, dass es warm bleibt und, dass es in ruhigeren Gehphasen trocknet. Das macht sie ganz hervorragend und man friert nicht.

      Die Jacke trocknet sehr schnell. Sie ist "Winddicht" und die Kaputze lässt sich wirklich für jede Situation einwandfrei einstellen. Auch bei heftigem Regen oder einem Hagelschauer hält die Jacke super dicht. Wie gedacht ist die Jacke perfekt für jede Art von Bewegung geschnitten. Ich hatte bisher keinerlei Probleme mit nervigen "Stofflappen" unterm Kinn oder einer zu kurzen Jacke. Einzig mit Hüftgurt des Rucksacks zieht sich die Jacke, wie jedes andere Kleidungsstück früher oder später nach oben. Da heißt es einfach immer wieder Jacke über´s Gesäß nach unten ziehen.
      Packmaß und Gewicht sind traumhaft.
      Der Reißverschluss ist etwas tricky - man muss ihn mit etwas Kraft richtig in das Endstück ziehen. Keine Scheu, das hält er aus.
      Die Taschen sind auch mit Rucksack sehr gut erreichbar. Manko hierbei ist, dass das Wasser von innen (Schweiß) beim diffundieren auch durch die Taschen muss. Die Karte wird dann leider auch feucht. Das Problem hat wahrscheinlich jede Jacke.

      Ich hab keine Abriebstellen oder aufgerubbelte Stoffstellen an der Jacke gefunden, wobei ich bei den Hochtouren sehr viel Gratkletterei dabei hatte. Also direkter Kontakt Fels-Jacke; Eis-Jacke, durch Gestrüpp und Gebüsche (Dornen werde ich aber weiterhin meiden!) oder auf dem Po einen Steilhang herunterlassen. Der Rucksack hat ebenfalls keine Spuren hinterlassen.

      Hier Bilder von der letzten Tour (Val Grande - Sentiero Bove Weg - ~2000m):

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      Hagel, Starkregen und Nebel - drunter nur ein T-Shirt. Die Jacke hält warm und trocken.

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/p1040198mqpz.jpg]
      Wind, Hagel, Starkregen - drunter immernoch das T-Shirt. Der Rucksack ist ein TT-Pathfinder, der jetzt dunkeloliv ist, weil komplett durchnässt. Ansonsten hat er das typische hell-oliv von TT.

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/13qio.jpg]
      Die Farne und Gebüsche sind Mannhoch und höher.

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    • OT: Val Grande - Sentiero Bove

      Ja die Landschaft ist Herrlich!
      Der Val Grande Nationalpark ist einer der wenigen Gebiete in den Alpen die von Tal bis Bergspitze nicht komplett vom Menschen erschlossen sind.
      Wenn man auf dem Grat rumklettert und links und rechts 100m++ in die Tiefe schaut sieht man keine Passstraßen oder Berghütten oder andere Menschen. Pure Wildnis. Da ist man genausviel wert wie die Biene vor einem, die in 2000m Höhe Nektar sammelt.
      Wer schwindelfrei, erfahrener und auf Abendteuer steht, der sollte den Weg definitiv gehen. Sind zwar nur um die 2000 Höhenmeter, aber die haben es in sich. Der Rundkurs ist 30km lang und man muss ca 4000 Höhenmeter hinter sich bringen - wir haben den Weg in 3 Tagen gemacht. Die Wege sind teilweise nicht vorhanden, sehr ausgesetzt und wenig bis nicht gesichert, aber überall markiert (man muss suchen, aber alle 50-100m findet man ein Zeichen)
      Ich war schon höher und spektakulärer, aber die Tour hat was sehr besonderes und ist ein echter Geheimtipp!

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      Links hinten das Monte Rosa Massiv (dahinter das Matterhorn) und auf höhe meines linken Knies Weisshorn, die Jungfrau das Finsteraahorn und das Streckhorn.

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/p10401971up9.jpg]
      Fast der gesamte Weg verläuft auf dem Grat...

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/13sul8.jpg]
      ...und ist ein ständiges Auf- und Ab. (Weshalb man schnell auf seine 4000m kommt)

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/routekflk.jpg]
      Hier die Rundtour

      [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/hhenprofiloc5p.jpg]
      Hier das Höhenprofil (getracked mit Garmin 301)
    • Kannste eigentlich gleich mit Reviews über die schönsten Touren in den Alpen weitermachen. :)
      Suche da auch noch, da ich mal wieder Bock hab etwas höher zu gehen, die Stationierungszeit in den Alpen ist ja schon wieder sieben Jahre her.
      Wie hast Du bei der Strecke übernachtet? Zelt oder Biwacksack bzw. ganz legal in einer Hütte?

      Sorry für OT :)
      "Eigentlich werden die meisten Heere von den jeweiligen Unteroffizieren geleitet.
      Die Offiziere sind nur dazu da, der ganzen Sache etwas mehr Stil zu geben und zu verhindern,
      dass der Krieg in eine Art banale Massenschlägerei ausartet."
      (Terry Pratchett - Scheibenwelt-Romane)
    • Wolf schrieb:

      Vielleicht sollte ein Mod mal ein Tourenreviews-Bereich einrichten. Ist bestimmt auch für den Rest der Outdoorgemeinde äußerst interessant!

      Gab es nicht kurz vor dem Foren-Crash so etwas?
      "Eigentlich werden die meisten Heere von den jeweiligen Unteroffizieren geleitet.
      Die Offiziere sind nur dazu da, der ganzen Sache etwas mehr Stil zu geben und zu verhindern,
      dass der Krieg in eine Art banale Massenschlägerei ausartet."
      (Terry Pratchett - Scheibenwelt-Romane)
    • Wie hast Du bei der Strecke übernachtet? Zelt oder Biwacksack bzw. ganz legal in einer Hütte?

      Es gibt dort "Refugios" also Selbstversorgerhütten (Bild folgt) - die sind spartanisch, aber super ausgestattet: Ofen, Kochtöpfe, Holz, Kerzen, Becher, Besteck, Papier, Wasser gibts an ner Quelle - So hat sich einiges angesammelt: ca. 8kg Pasta, Schnaps, Bier, Wein, Soßen, Süßigkeiten, Ravioli, Tee, usw...

      Das System funktioniert nach dem Prinzip Nächsenliebe: Ich tu was für dich, du für mich.
      Man bringt Essen, Getränke und Schnaps, Bier, Cola mit und bekommt selbiges. Die Park-Ranger (die sind bewaffnet und leben teilweise ganzjährig da oben) nehmen sich vom Essen und sammeln für den Winter - dafür gibts Holz, eine Wind und wetterfeste Hütte etc. In den Hütten liegen teilweise sogar Schlafsäcke und Isomatten, die manche als Geschenk dagelassen haben. Jeder ist angehalten die Hütte sauber und ordentlich zu halten und nicht zu viel zu verbrauchen. Funktioniert tadellos!

      Wir haben unser Essen und Schlafmöglichkeit im Rucksack (Biwaksack ist am Rucksack untergeschnallt zu erkennen).

      Kannste eigentlich gleich mit Reviews über die schönsten Touren in den Alpen weitermachen.

      Puh, kann ich machen, aber ich rate dir zu heften wie "DAV Panorama", alpinwelt oder Bergsteiger. Da sind die meisten Touren gut beschrieben. (Diese allerdings alles andere als gut... :whistling: )

      Viele Touren in den Dolomiten, im Wettersteingebirge etc. pp. sind x-mal beschrieben worden. Meine Bildchen will ich da nicht überall drunter setzen ;)

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    • An dieser Stelle eine Aktualisierung vom vergangenen Winter

      military-medic-outdoor.de/inde…488cff50f3f0e6147c4736abd

      Die Jacke war auch hier wieder treuer Begleiter und wurde nicht mit Samthandschuhen angefasst. Die Jacke ist im übrigens recht simpel zu reinigen, was die Oberfläche angeht. Den Dreck sieht man auf den ersten Blick nicht - mit weicher Bürste und klarem Wasser kommt aber so einiges an Waldboden, Fels- und Baumrinde zum Vorschein.
      Bisher einzige Abnutzungserscheinungen sind auf Höhe des "Solarplexus" zu finden. Hier ist das Obermaterial durchs Klettern an Felswänden etc. leicht aufgeribbelt.

      Das Nachfolgermodell ist im übrigen auch schon auf dem Markt. Diesmal mit original GORE - Goretex. Der Preis hat sich auch fast verdoppelt...