CAT-TQ / Knebel gebrochen

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    • Shadow schrieb:

      ...Es gibt auch in der Bw ein Weisung zur Nutzung des CAT von der SanAk...
      Das Bezugsdokument, von dem du sprichst, stammt nicht von der SanAk (Sanitätsakademie der Bundeswehr), sondern vom SanABw (Sanitätsamt der Bundeswehr).
      Das ist nicht nur ein Unterschied in der Bezeichnung, sondern auch ein gewaltiger Unterschied im Hinblick auf die Kompetenzen.


      Shadow schrieb:

      Ich würde mich anstatt über TQ lieber über moderne Verbandmaterialien informieren.
      Das sehe ich ganz genauso!
      Beliebt zu sein ist ganz einfach, man muss nur sagen, was alle hören wollen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Auge ()

    • Der Unterricht über das TQ gibt es sowohl in Fassung von SanA und auch SanAk (dort aber nur als HardCopy und stark gekürzt).

      Während eines Feuergefechtes ist das TQ für den Pat/Vwu erste Wahl gegen verbluten, weil alle anderen den Feind bekämpfen, auch die Sani's...in der Feuerpause oder nach Ende des Gefechts soll ohne TQ gearbeitet werden...hochlagern, abdrücken,etc...ich persönlich bilde das TQ und die Israeli Bandage sowie Oales und Chest Seal auch im HiS aus, unter dauernden Hinweis das es das letzte Mittel der Wahl ist (weil halt ne Abbindung), die anderen Dinge besorgen sich die Jungs sowieso oder werden damit ausgestattet z.B. in Kunduz.
    • Den letzten Beitrag von Serval würde ich gerne ganz dick unterstreichen!

      Jedes medizinische Hilfsmittel, sei es auch noch so simpel, erfordert ein gewisses Maß an Ausbildung und danach ständiges Handlungstraining.
      Beliebt zu sein ist ganz einfach, man muss nur sagen, was alle hören wollen.
    • Auge schrieb:

      Den letzten Beitrag von Serval würde ich gerne ganz dick unterstreichen!

      Jedes medizinische Hilfsmittel, sei es auch noch so simpel, erfordert ein gewisses Maß an Ausbildung und danach ständiges Handlungstraining.
      und gem. den Ausbildungsrichtlinien beispielsweise EEH -B- ist das Ausbildungsziel...das Beherrschen der Maßnahmen...also, drillmäßiges Üben bis es sitzt.

      Basics...:-) das ist da woraufs ankommt. CAT einsatz in der CuF situation, danach checken ob die Maßnahme direkt erforderlich bleiben muss oder ob nicht mit einem Druckverband gleicher erfolg der Blustillung erreicht werden kann.

      Wir haben beispielsweise eine Dokumentationshilfe entworfen, hier kann "Spritzenschein-zuganänge-, CAT Ausbildung- in Übunghaltung- Airwaymanagement Maßnahmen, mit Hinweis auf -Notkompetenz- nachgewiesen werden. Ist also ein kleines "Nachweisheft, vom JMed für i.O. befunden.

      Ich denke auch das die basicmaßnahmen zur Blutstillung mit geeigneten Hilfsmitteln Oales, Izzy aber auch unsrem kleinen VerbP, bei effektivem eInsatz ausreichend sind. Heisst aber im Umkehrschluss das die entsprechenden Einheiten und Organisationen diese hilfsmittel zur Verfügung gestellt bekommen!Und die Zeit zur Ausbildung nicht nur fürs reden, sondern fürs drillmäßige Üben genutzt wird .-) und eben auch in "unangenehmen Stuationen.
      :D
      nicht reden.....tun! :!:
    • So ein schriftlicher Nachweis existiert z.B. in Kunduz, nach dem Unterricht über das TQ und den Morphin-Autoinjektor bekam jeder Teilnehmer ein namentliches Klebchen fürs Schießbuch, mit kurzer Beschreibung der durchgeführten Ausbildung und Quellenangabe und Unterschrift LSO / LNA.

      Eine Dokumentation ist auf jeden Fall sinnvoll, aber dann müssen die ausbildungswiederholungen ebenso nachgwiesen werden und müssen auch durchgeführt werden...und nicht wie doc-holli sagte: Und die Zeit zur Ausbildung nicht nur fürs reden, sondern fürs
      drillmäßige Üben genutzt wird .-) und eben auch in "unangenehmen
      Stuationen.

      Meist scheiterts ja am zur Verfügungstellen der notwendigen Materialien...wenn ich da an mein letztes 1348/2 denke...50 Israelische Bandagen für Ausbildung :D ...der S4 und danach der Apotheker haben mich in der Luft zerrissen...weil zu teuer, nur für den Einsatz, in D nicht anzuwenden, etc...Mein Ansatz von wegen Übung macht den Meister wurde eiskalt weggewischt mit: "Naja, dann nehmen sie die VP aus den alten KFz.Verbandkästen, das muß man nur richtig vermitteln" :cursing:

      Auch der Ansatz unsere Einsatzsoldaten schon in D mit TQ, Israeli und Oales auszurüsten (auch gegen MAL) klappte nicht, weil : "diese SanMat sind in den Einsatzländern verbucht und werden nur dort ausgegeben"

      Nuja, nur die deutsche Armee geht mit Brandwunden-und kleinem Verbandpäckchen und Rettungsdecke, dafür ohne Schutzweste und Handwaffe in den Einsatz...bekommt man ja alles unten :D :D :D ist ja dort verbucht!!!
    • "Blutungen, die abgebunden werden müssen, kommen (außer im militärischen Einsatz) äußerst selten vor.
      Ich habe in den mehr als zehn Jahren, seit denen ich nun im Rettungsdienst tätig bin, keine Wunde gesehen, die eine Tourniquet-Indikation dargestellt hat.
      Selbst die von Äxten und Motorsägen verursachten Verletzungen bei Forstarbeitern, die von zerplatzenden Schleifscheiben entstandenen Verletzungen bei Bauarbeitern und die durch Messerstiche und Pistolenschüsse verursachten Wunden bei Opfern von Straftaten konnten ohne Abbindungen versorgt werden. Selbst die Blutungen aus den Stümpfen abgetrennter Körperteile, die durch falsche Handhabung von Kreissägen bei Schreinern entstanden, konnten durch Druck von Außen auf die Wunde zum Stillstand gebracht werden."



      Das war jetzt vielleicht Zufall, aber ich hatte in nem Klinikpraktikum den Fall das ein 16 jähriger durch ein Fenster geschubst wurde und ihm dabei eine Scherbe eine ca 15 cm lange Schnittwunde am inneren Oberarm verpasst hat, inklusive arterieller Blutung. Der Arzt im Krankenhaus (England) hat dann munter ein Gauze Paket nach dem anderen in die Wunde gestopft, ohne allerdings irgendwas zu erreichen. Lag vielleicht auch daran das er immer wenn die Gauze durchgeblutet war das komplette Paket wieder rausgezogen hat. Zum Glück lief nebenher links das Blut so schnell rein wie rechts wieder raus deshalb hab ich mir das erstmal angeschaut und gewartet ob da jetzt noch ne bessere Idee kommt. Kam aber nicht. Auf meine vorsichtige Frage ob man da jetzt nicht besser ein TQ anlegen sollte kam die Antwort: Nein, da bestünde die Gefahr eines Kompartmentsyndroms. :wacko:



      Was will ich damit sagen:

      Selbst IM Krankenhaus, Minuten bevor der Patient zur OP geschoben wird (wo er sowieso ein TQ angelegt bekommt um die Operationsstelle blutleer zu kriegen) haben manche Ärzte Angst vor völlig überzogenen Vorstellungen was ein TQ alles negatives anrichten kann.



      Im DMI Lehrgang wurde uns einleuchtend anhand der neuesten Zahlen aus IQ und AFG dargelegt dass in praktisch KEINEM Fall der hunderten von Anwendungen je ein Schaden an der abgebundenen Gliedmasse entstanden ist, selbst bei einer Dauer bis zu 17 Stunden. Alle Fälle von TQ Schäden sind meines Wissens durch TQs entstanden die nicht breit genug waren und die Fälle stammen aus Zeiten in denen ein TQ noch ein dünner Gummischlauch war. Da gibts übrigens die nette Anekdote das der Britische Gummischlauch in der Originalversion durchaus ohne Schädigung funktioniert, er dann aber um Material zu sparen gekürzt wurde und der neue kürzere Schlauch zu grossen Druck auf zu kleiner Fläche erbringt....


      Ob sich eine Blutung durch einen Druckverband kontrollieren lässt, kann man erst dann beurteilen, wenn der Druckverband angelegt wurde.

      Erst wenn der (ggf. während des Abdrückens) angelegte Druckverband nicht den gewünschten Erfolg zeigt, kann abgebunden werden.



      Na warum einfach wenns auch kompliziert geht gell? :)

      Uns wurde das so beigebracht: Erst TQ als Selbsthilfe, dann TQ als Kameradenhilfe. Dh nach 10 sek verliert der Patient kein Blut mehr und man kann einen schönen Druckverband ohne Zeitdruck anlegen. Dann löst man das TQ langsam und schaut ob der Druckverband die Blutung stoppt oder nicht. Wenn nicht einfach TQ wieder festziehen und Druckverband (immer noch ohne weiteren Blutverlust) verbessern. Prozedur wiederholen...etc. TQ locker am Platz lassen falls durch Transport die Wunde aufbricht.

      Mit einem CAT oder äquivalentem Konstrukt kann da praktisch nichts kaputt gemacht werden. Ausserdem schaff ichs in 15 Minuten meinem Team die korrekte TQ Anwendung beizubringen (sogar inclusive Zigarettenpause). Ich versteh also beim besten Willen nicht wie jemand der ein TQ zur Hand hat den zusätzlichen Blutverlust rechtfertigen kann indem er erst andere Mehoden versucht, ausser ihm sind (wie dem Arzt im Beispiel) einfach die neuesten Ergebnisse zu dem Thema nicht bekannt.

      Dies hat nichts mit "rumprobieren" zu tun, sondern ist die gängige und allgemein anerkannte Praxis zur präklinischen Blutstillung.


      Frei nach dem Motto: Wir haben das schon immer so gemacht, also machen wir das auch weiterhin so. :thumbsup:



      Gruß



      DK
      When you can do what I do, you can go where I go.
    • Zitat:
      Uns wurde das so beigebracht: Erst TQ als Selbsthilfe, dann TQ als Kameradenhilfe. Dh nach 10 sek verliert der Patient kein Blut mehr und man kann einen schönen Druckverband ohne Zeitdruck anlegen. Dann löst man das TQ langsam und schaut ob der Druckverband die Blutung stoppt oder nicht. Wenn nicht einfach TQ wieder festziehen und Druckverband (immer noch ohne weiteren Blutverlust) verbessern. Prozedur wiederholen...etc. TQ locker am Platz lassen falls durch Transport die Wunde aufbricht.

      100% Zustimmung alles andere ist wie Du schon sagtest einfach sinnfrei.

      Gruss Kai
      I also believe in Hearts and Minds.... 2 to the heart and 1 to the mind
    • Da hast du vollkommen recht Jäger1 nett wäre es auch noch wenn sich zmedic vorher wenigstens mal vorstellen würde, aber er ist ja nicht erst seid gestern im Thema, dabei sind aber anscheinend seine Manieren auf der Strecke geblieben. Den er hat von mir bereits nach Anmeldung eine Mail als auch PM bekommen das er sich bitte vorstellen möchte, aber hat es nach 12 postings immer noch nicht geschafft. Sehr traurig.

      Mustela sibirica
    • Irgendwie nimmt die Menge der unfreundichen Einmalposter/-Stänkerer im Bereich Medic momentan rapide zu. Lässt vermuten dass es sich um ein oder mehrere Personen aus einem bestimmten Umfeld handelt.....
      Wenn Leute mit schäbigen, zerfransten Klamotten, starrem Blick, Verletzungen und unmenschlichen Lauten anfangen auf dich zuzuschwanken dann ist entweder grade Zombieapokalypse;......................
      ............................................................................................................. oder Wacken !
    • Wer kein Weichluftspieler sondern Soldat ist, kennt eventuell die Warnung vor gefälschten Tourniquets aus nichtzertifizierter chinesischer Produktion (Fa. World-Element Airsoft- CAT / E-CAT). Für Weichlufkinder kein Problem, ist das Risiko für Verwundung und Tod doch marginal. Für Soldaten im Einsatz ist das Risiko für Verletzungen mit starken Blutungen jedoch durchaus gegeben. JEDES Tourniquet auf der Basis von Bändern / Stricken die mit einem Knebel verkürzt werden ist aus vielen Gründen mit äusserster Zurückhaltung zu bewerten, das Groß der Infanteristen ist eigentlich für die qualifizierte Anwendung / Indikationsstellung und die Auswahl besserer Behandlungspfade nicht ausreichend (aus)gebildet. Erfolgt jedoch der indikationsgerechte Einsatz, ist der SICHERE Halt des TQ essentiell - wenn das TQ sich löst oder verrutscht können ERNSTHAFTE Verschlimmerungen des Gesundheitszustandes die Folge sein, insbesondere die Verstärkung des Blutverlustes im Vergleich mit einem Verwundeten ohne Tourniquet. Das Abbrechen von Knebeln ist daher keinesfalls eine Lapale, insbesondere wenn das Problem nicht erkannt wird im Eifer des Gefechts (hier mal im eigentlichen Wortsinn).

      Wer beruflich und nicht nur als Hobbykriegsspieler damit zu tun hat kann die Warnung unter Anderem im "Aus dem Einsatz lernen", Teil3 vom Oktober2010 im Intranet des Heeres erlesen.

      itstactical.com/wp-content/upl…010/05/faketourniquet.pdf


      Artiranmor

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