Airwaymanagement im Rahmen von TCCC

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    • Airwaymanagement in TCCC ist momentan noch basics-wendel-guedel tubus. Larynxtubus wäre super wenn der allg. eineführt werden würde. QuickTrach etc......sehr heisse kiste, der anwender sollte dann echt wissen was er tut :D

      Haben heute in BO-Land vorgeübt und ...... airwaymanagement zweckmäßig ist einfach die basic variante...
      nicht reden.....tun! :!:
    • Ja, nur spätestens beim CASEVAC geht Zeit verloren, wenn nicht im Rahmen TFC eine Intubation vorgenommen wurde.
      Da wir aber nicht in einem Kampfeinsatz sind (sagt unser Verteidungsmini-nister) brauchen wir daher auch kein TCCC :D :D

      BO-Land - seufz, so malerisch gelegen in ruhiger Natur mit einer Altstadt, die zum Verweilen einlädt ... nur einen Fußmarsch vom Club-Hotel Hammelburg entfernt :thumbup:

      Nachtrag:

      Der Larynxtubus ist leider kein vollwertiger Ersatz für einen Combitube - allerdings immer noch besser als nichts. Von einer generellen Einführung habe ich zumindest offiziell nichts gehört.
      5.56mm -
      Stops Jihad on contact

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von stan-guru ()

    • Verdauungsspaziergang :D Also ich habe schon viele Bezeichnung für die ausgedehnte Weite der fränkischen Berg- und Seenplatte gehört aber das klingt richtig seriös :D :D

      Klar, der LT ist auch jedenfall besser als ein Wendl und wird bis zum CASEVAC sein Ding erfüllen. Aus Kostensicht ist er für den TCCC-Einsatz dem C-Tube überlegen, es würde aber nicht Schaden einen im Med-Pack zu haben.
      5.56mm -
      Stops Jihad on contact

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von stan-guru ()

    • yup, LT ist selbst bei vielen ziv.Hilfsoranisationen eingeführt. Selbst HVO´s nutzen ihn, da ...idiotensicher. Bilden gerade Einsatzersthelfer B aus. 40stunden, danach sind die jungs,das ist das ziel sicher im BEHERRSCHEN der erlernten maßnahmen...iv, wendel-tubus, Nadelthorakotamie etc...krasse sache und seeeeeeehr interessant.

      Ja, Frankenland hat schon was .... :thumbsup:
      nicht reden.....tun! :!:
    • stan-guru schrieb:

      CuF -> primär NEIN, nur wenn das Geschehen es zulässt ggfls. Wedl-Tubus

      TfC -> Rapid-Sequence-Induction via Combitube / Krikothyreotomie bzw, alternativ Tracheotomie

      Ich glaube, dass hier einige Termini und Indikationen durcheinandergeworfen wurden. Die Wahl des geeigneten Hilfsmittels zum Atemwegs-Management hängt von der Art der Atemstörung, der Anzahl der gleichzeitig zu versorgenden Verwundeten, von den Begleitumständen und natürlich nicht zuletzt vom Kenntnisstand des Helfers ab.

      Pharyngealtuben wie z.B. der Güdel- und der Wendltubus eignen sich zur Sicherung des Atemwegs, wenn eine Verlegung durch Zurückrutschen des Zungengrundes befürchtet wird bzw. bereits stattgefunden hat. Bei bewusstseineingetrübten bzw. bewusstlosen Verwundeten kommen Pharyngealtuben i.d.R. nur in Verbindung mit einer Seitenlagerung zum Einsatz, da weder ein Güdel- noch ein Wendltubus die Regurtation und Aspiration verhindert.
      Eine weitere Anwendungsmöglichkeit liegt in der Einlage eines solchen Tubus als Hilfsmittel bei der Beutel-Maske-Beatmung.
      Ich persönlich rate grundsätzlich zur Anwendung eines Wendltubus, da dieser auch von wachen Patienten recht gut toleriert wird und kein Erbrechen provoziert.

      Der Larynxtubus ist ein Hilfsmittel zur Beatmung. Der Einsatz des Larynxtubus setzt also voraus, dass der Verwundete nicht selbsttätig atmet und daher beatmet werden muss. Wer also Larynxtuben mitführt, benötigt auch einen Beatmungsbeutel, es sei denn, der Helfer möchte zur Beatmung in den Anschlusskonus des Larynxtubus pusten.
      Falls der Beatmete wieder zu Bewusstsein kommt (spätestens jetzt sollte keine Beatmung mehr notwendig sein) muss der Larynxtubus sofort entfernt werden, da ein wacher Patient keinesfalls einen eingelegten Larynxtubus toleriert.

      Unter einer Koniotomie (alternativ: Krikothyreotomie) versteht man das Eröffnen der Atemwege bei akuter Erstickungsgefahr durch Verlegung der Atemwege oberhalb der Kehlkopfebene. Hierbei erfolgt ein Schnitt die Luftröhre zwischen dem Schilknorpel und dem ersten Ringknorpel. Alternativ kann die gleiche Stelle auch mittels eines speziellen Bestecks (Quicktrach o.ä.) punktiert werden.
      Die Koniotomie ist grundsätzlich eine ärztliche Maßnahme, die nur als Ultima ratio durchgeführt wird. Dem Ungeübten wird die Koniotomie höchstwahrscheinlich misslingen, wobei dann sicherlich auch empfindliche und gut durchblutete Strukturen in der Umgebung des Eingriffsgebiets geschädigt werden.

      Eine Tracheotomie hat präklinisch keine Bedeutung, da sie nur operativ erfolgen kann, sie ist keinesfalls mit einer Koniotomie gleichzusetzen. Indikationen zur Tracheotomie können beispielsweise die Notwendigkeit einer Langzeitbeatmung nach Unfällen oder Operationen, neurologische Erkrankungen mit Störungen des Schluckreflexes, Strahlenbehandlung am Kopf oder Hals oder Kehlkopflähmungen sein. Auch Patienten nach kompletter Entfernung des Kehlkopfes tragen ein Tracheostoma.

      Eine bisher nicht erwähnte Maßnahme, die jedoch unbestritten zum Atemwegsmanagement gehört ist die Entlastungspunktion eines Spannungspneumothorax. Hierbei werden auf der betroffenen Seite mehrere (aus eigener Erfahrung: drei oder mehr) großlumige Kanülen (z.B. Venenverweilkanülen 14 G) in den Thorax eingestochen. Die Lokalisation hierfür ist der 2. oder 3. Intercostalraum auf der Medioclavikularlinie (sog. Zugangsweg nach Monaldi). Die Kanülen werden auch nach erfolgreicher Entlastung im Thorax belassen.


      Ich hoffe, dass ich mit diesem sehr kurz gefassten Post einen kleinen Einblick in das Themengebiet des Airway-Management geben konnte.
      Für Fragen stehe ich gern zu Verfügung.
      Beliebt zu sein ist ganz einfach, man muss nur sagen, was alle hören wollen.
    • Danke für Deine Ausführungen, das Niveau das Du hier ansetzt ist zu hoch, das sind Mittel und Wege im Bereich RettSan und RA!
      Der CFR ist viel weiter unten angesiedelt, daher meine Frage zu Airwaymanagement im Bereich TCCC, man hört hier ständig den Einsatz des Wendeltubus, egal bei welcher Atemwegsstörung ?(

      Daher sollten eigentlich alle oben genannten zur Verfügung stehenden Mittel ausgebildet und angewendet werden!

      Zur Entlastungspunktion beim Spannungspneumothorax kann ich nur sagen das hier sogar im zivilen Bereich so mancher RA lieber den NA anrücken lässt :huh:

      Im Sturme fest
      - Senior Master Medic -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Serval ()

    • Steige hier zwar etwas spät ein, aber @ Auge dein Beitrag spricht mir aus der Seele und für alle Anderen gilt eine fundierte Ausbildung rettet Leben. Sollte man keine gelegenheit oder Abitionen für eine entsprechende Ausbildung haben (ist keine Schande, ich kann auch keine Bomben entschärfen oder Panzerfahren) bleibt zu beachten, dass die stabiele Seitenlage der sicherste Aspirationsschutz ist und bleibt. Das tollste ander sache ist: Son´ Ding hat man immer dabei und es kann jeder der weis wo oben und unten ist anwenden.
    • Laut den Richtlinien 2010 (z.B. Trema) haben auch nur die Basics drin...
      - Seitenlage (wenn möglich)
      - Kopf überstrecken (durch Jaw Thrust Manöver- das "herunterschieben des Kinns Richtung Brustbein oder den Chin Lift, mit den Fingern hinter die obere Kauleiste und diese hochziehen...bei beiden Manövern wird die HWS kaum bewegt)
      - Wendl (bzw Guedel)
      - zur Not invasiv

      Zu den zwei Manövern, hab diese im PHTLS-Kurs real ausgeführt und auch gespürt, vor allem Chin Lift bei Bewußtsein ist gewöhnungsbedürftig, aber im Regelfall sind unsere Vwu dann bewußtlos...m.M.n. reichen diese Basics in der Phase TFC absolut aus, für alles andere brauch ich den RettTrp oder BAT.
    • Servus.

      Erste Maßnahme ist die Physik für sich arbeiten zu lassen, also Lagerung. Ist die simpelste Maßnahme, kein großer Aufwand aber zuverlässige Wirkung.

      Guedeltubus mag ich persönlich nicht.
      Die Größe ist nie perfekt, er ist also entweder zu kurz oder zu lang. Weiterhin geschieht es im echten Streß beim 180° eindrehen gerne das man den Rachen anritzt und eine kleine aber stetige Blutung hervorruft. Außerdem ist der Einsatz recht beschränkt auf einen Patienten der bewusstlos, ohne Schutzreflexe aber noch zuverlässig selbst atmend ist.

      Den Wendeltubus benutze ich gerne und reichlich.
      Eingetrübter Patient, bewusstloser Patient, besorgnisserregende Nähe zu einer Explosion, Inhalationstrauma etc. Sofern keine Verletzungen im Gesichtsbereich bestehen gibt es kaum bedenkenswerte Probleme und jeder Patient kann mit dem Ding leben. Bei richtiger Technik verursacht man auch keine kleine Blutung oder inakzeptable Schmerzen, wenn Zeit und Gelegenheit bestehen kann man den Prozess mit ein paar Drops viscous Lidocaine 2% fast ohne jede Unanehmlichkeit gestalten und minimiert das Risiko das der Patient sich den Tubus bei erster Gelegenheit rauszieht.

      Larynxmaske, iGel und Konsorten mag ich nicht. Sie sind relativ einfach anzuwenden, das stimmt. Aber die Gefahr einer verdeckten Aspiration halte ich für ziemlich groß, außerdem wird in den militärischen Ausbildungen "Einfachheit" auch gerne mit "Sicherheit" verwechselt. Der iGel hat den Vorteil das eine Magensonde mit ihm eingeführt werden kann.

      In meinem Kit habe ich ET-Tubus und Laryngoskop-Set und halte mich in der Anwendung fit. Als Atemwegssicherung sicherlich Gold, aber relativ aufwendig und nur mit einer fundierten Vorbereitung des Patienten möglich, die in meinen Situationen relativ selten gegeben ist. Weiterhin binde ich mindestens einen Helfer mit BVM und muss ihn anleiten und öfters kontrollieren wie er zu beatmen hat.
      Laryngoskop wird daher öfters benutzt um die Atemwege zu prüfen bzw. zu räumen und der ET hält notfalls für einen Chesttube her.

      Die eher angewandte Methode zur definitiven Atemwegssicherung ist eine Cricothyroidotomy, speziell bei Verwundungen im Gesichtsbereich bei bewusstlosem Patienten.

      Wie Auge bereits ansprach gehört auch die Entlastungspunktion zum Management. Allerdings benutze ich eine andere Stelle als den 2./3. Intercostalraum Medioclavicular.
      Dieser Punkt liegt unter der Schutzweste und ich hinterlasse den Patienten quasi nackig, möglicherweise mitten in der Kampfzone und dann auf dem Weg zum Evac. Außerdem weist der moderne Soldat, speziell wenn man mit Amis zu tun hat, in diesem Bereich teilweise eine Muskelschicht auf für welche die gängigen Nadeln zu kurz sind. Mit Druck erreicht man die Pleurahöhle, ohne Druck zieht der Muskel die Nadel aber wieder zurück.
      Daher gehe ich primär auf den Punkt 5. Intercostalraum im Bereich der Axilarlinie. Er ist von den meisten Schutzweste unbedeckt, sehr einfach lokalisiert (knapp über dem Rand der Schutzweste, eine Patientenhandbreit unter der Achsel) und sicher.
      Die Seitenlagerung während der Durchführung kommt auch dem Patienten zu Gute.

      Ein weiterer Punkt: Wenn man sich das Gefummel mit Spritze, sterilem Wasser etc sparen will, zieht man den Kopf von einem der billigen Stethoskope ab und ersetzt in mit einer 14G Nadel. Mit dem Stethoskop in den Ohren hat man selbst bei feuerndem MG direkt neben sich keine Chance den *Pop* und die entweichende Luft zu überhören. Funktioniert auch bestens in der Nacht wenn man den Patienten nicht illuminieren will um die Bläschen in der Spritze zu sehen.
      Allerdings: Da ich nur diese Nadeln benutze( ap-services.dk/Files/Billeder/ARS.jpg ) und keine Ahnung habe was ihr im Rucksack habt müsst ihr selber prüfen ob das für euch funktioniert.

      Lässt sich die Symptomatik mit der 2. oder 3. Entlastungspunktion nicht verbessern, sollte die Maßnahme eines Chesttubes in Erwägung gezogen werden.

      Gruß
      Jo