Versorgung im Kfz

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    • Versorgung im Kfz

      Moin,

      ein Paar Feldjägerkameraden (Personenschützer) kamen auf mich zu und wollten mal wissen, wie es mit Konzepten der Versorgung im Kfz aussieht. Ich sagte, dass ich mich versuche schlau zu machen und hier bin ich nun. Natürlich habe ich schon das Inet und Fachbücher durforstet, aber noch nichts "spezielles" hierfür gefunden. Nun bin ich aber auch der Meinung, dass man nicht viel machen kann, außer vllt. Blutungen zu stoppen, und sich erst richtig um den Patienen kümmern kann, wenn man in der sicheren Zone ist und ihn aus dem Kfz hat, da kommt dann halt das standard TCCC Prozedere, etc. zum tragen.

      Vllt. könnt ihr mich aber auch eines besseren belehren und habt sogar Quellen (deutsch oder englisch) für mich.

      Danke
      Gold Glover
    • Welches KFZ und welche Ausgangssituation?



      Im "normalen" KFZ geht fast alles mit dem richtigen Konzept.



      Sitz zurückdrehen, zurückziehen (Atemweg sichern)......Arm nach hinten legen (TQ,,I.V.)....wenn man sich richtig in den Gurt hängt kann man auch während der Fahrt alles machen (Position Helfer : hinten Mitte)



      Für mehr Tipps brauchts mehr Infos.... :thumbup:



      gruß
    • winz schrieb:


      Sitz zurückdrehen, zurückziehen (Atemweg sichern)......Arm nach hinten legen (TQ,,I.V.)....wenn man sich richtig in den Gurt hängt kann man auch während der Fahrt alles machen (Position Helfer : hinten Mitte)


      Beachte das im Rahmen eines PS-Szenarios die Schutzperson im Fußraum liegt mit dem PPO oben auf und vielleicht einem weiteren Teammember der munter durch die Heckscheibe feuert. Man wird seltenst den angeschossenen Klienten in den Vordersitz bugsieren, hinter ihm einsteigen und dann losfahren.
      IV-Arm im schüttelnden Auto, unter Umständen mal nicht auf der asphaltierten glatten Autobahn, sollte man sich selbst ersparen. Kann klappen, gerade nach einem Kontakt, defensiv driving etc aber sehr unwahrscheinlich. Würde da direkt zur FAST-1 greifen sofern überhaupt. Infusionen töten (!)

      Deswegen sollten sich die Kameraden nicht mal eben so bei einem "Laien" (nicht persönlich nehmen Gold Glover ;) ) erkundigen. Rein theoretisch sollte im PSD mindestens ein Medic sein der die SOP´s für diesen Bereich festlegt. Vernünftig wäre es mindestens für diesen, am Besten aber für das ganze Team, zusätzliches Training zu suchen. Notfalls privat, geht grade beim Bund oft nicht anders.
    • Wie schon Shiremono geschrieben hat, bei einer EVAC mittels Kfz wird die SP immer auf den Rücksitz verfrachtet, der KdoFhr geht auch mit hinten rein, das ist beim BKA/LKA/FJg so und in den mir bekannten Wirtschaftunternehmen (welche PS Gruppen haben) auch.

      Ein extra Medic im Team ist zwar wünschenswert, aber den gibt es in den seltesten Fällen (in HR Gebieten sieht es ein wenig anders aus).
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    • DSS schrieb:

      (in HR Gebieten sieht es ein wenig anders aus).


      Sollte man denken, aber gerade jetzt rennt ein Bekannter von mir als Teil eines PSD im Irak rum und ist der Teammedic.
      Quali: FPOS (First person on scene ~ erste Hilfe Kurs)

      Dachte bei den staatlichen PSlern sei das Standart, wieder was gelernt.
      Dann kann ich nur nochmals darauf hinweisen das die Kameraden sich privat Ausbildung beschaffen sollten.

      Tourniquet und Autoinjektor sind ganz nett, mehr aber auch nicht. Und ohne praktische und möglichst realistische Übung durch erfahrene Ausbilder ist alles was wir hier schreiben können ziemlich sinnlos.
    • Seh ich das richtig dass man hier also, aufgrund der Schutzlage, konträr zur allg. gültigen Praxis im Standard-Rettungsdienst verfährt ?!
      Meines Wissens heisst es ja da " raus aus dem Fahrzeug ".
      Wenn Leute mit schäbigen, zerfransten Klamotten, starrem Blick, Verletzungen und unmenschlichen Lauten anfangen auf dich zuzuschwanken dann ist entweder grade Zombieapokalypse;......................
      ............................................................................................................. oder Wacken !
    • Du musst dir das so vorstellen.
      Es kommt zu einem Angriff auf die SP (Schutzperson) ausserhalb des Kfz´s.
      Dann wird eine Evakuierung (und Abwehr des Angriffes) eingeleitet.
      Je nachdem wo man sich befindet gibt es verschiedene Optionen
      - einmal das Kfz
      - Gebäude

      Entschliesst man sich zur Evac mittels Kfz, wird (in der Regel)der Kommandoführer (KdoFhr) die SP in den Fond des Kfz´s befördern und hinterher springen. Und das Kfz verlässt den Ort des Geschehen
      Nun wird der KdoFhr die SP auf Verletzungen überprüfen und ggf. diese versorgen.
      Meldung an Polizei/Rettungsdienst werden abgesetzt.
      Entweder wird ein geeignetes KH direkt angefahren oder man trifft sich mit dem RTW ( an einem sicheren Hafen)und steigt um.

      Eine Herzdruckmassage in einem fahrenden Kfz ist schweineanstrengend (und der Wirkungsgrad meist nicht sehr hoch). :D
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    • Fjellfräs schrieb:


      Meines Wissens heisst es ja da " raus aus dem Fahrzeug ".


      Anderes Setting.

      Wird das Fahrzeug der SP angegriffen, muss man davon ausgehen im großen hässlichen X einer Killzone zu sein. Raus aus dem Fahrzeug ist da keine Option sofern das KFZ noch irgendwie rollen kann.

      Ist das KFZ ausgefallen, versucht der Fahrer es als Barriere zu positionieren und das Team verlässt nebst SP das KFZ und sucht dahinter Deckung. Die Reifen auf der Feindseite werden vom Team zerschossen und dann beginnt Custers Last Stand bis das zwote KFZ oder die taktische Reserve eintrifft. SP rein, PPO drauf und weg.

      Worst Case wäre die abgesessene Evakuierung der SP. Weg von der Straße rein in die Gassen/ Felder/ Wälder/ Flüsse whatever.


      Ansonsten gibt es, wie DSS schon schrieb, bei einem Angriff auf die SP außerhalb des KFZ nur zwo Optionen. Rein ins Gebäude oder rein ins KFZ und weg.
      Grundsätzlich ist die Option Gebäude bevorzugt, falls es sich um eine geplante Örtlichkeit handelt. Dann kennt das Team den Ort, einen möglichen Holdingroom, Fluchtwege, ballistische Deckung etc. und meistens gibt es zusätzliche Bewaffnete.

      Die Versorgung der SP im KFZ läuft grundsätzlich genau so nach MARCH ab wie außerhalb, mit den gegebenen Einschränkungen muss in erster Linie der PPO klarkommen da er nunmal auf der SP liegt.
      Wo nötig muss das Team dann anhalten, Sicherung aufstellen, den Medic ranholen und die SP so versorgen das der Transport ins Krankenhaus/ Feldlager überhaupt noch Aussicht auf Erfolg hat.
      Oder bei einem kurzen Halt springt der Medic ins KFZ der SP und versucht seine Kunst unter den räumlichen Bedingungen einer Dosensardine.

      Deswegen sollte man das vorher üben, und wenn irgendwo möglich sich profesionelle Ausbildung holen.