Ausweichschießen

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    • Ausweichschießen

      Hallo,

      ich wollte fragen, ob mir jemand mal detailiert das Ausweichschießen z.b. mit 4 Mann erklären kann.

      Wenn möglich auch, wie man dies mit einem in der Ausweichbewegung angeschossenem Kameraden macht.

      Würde mich über schnelle Antworten freuen. :thumbsup:
    • Die simpelste Form ist das Aufteilen in zwo Gruppen á zwo Mann. Erste Gruppe fällt zurück und schießt, während zwote Gruppe entweder schießt oder einfach nur in Prone geht. (Gibt hier unterschiedliche Meinungen). Auf Kommando der ersten Gruppe z.B. "ZURÜCK" oder Ähnliches fällt dann die zwote Gruppe hinter die erste Gruppe zurück. Die beiden Gruppen laufen so immer aneinander vorbei.
      Wenn ein Kamerad angeschossen ist, dann ist das in einer Vierergruppe schon echt aussichtslos... Auch hier gibts mehrere Möglichkeiten:
      Ein Kamerad deckt, während zwo Kameraden bergen.
      Ein Kamerad birgt, zwo Kameraden decken.

      Die Dynamik des Ausweichschießens ist dann natürlich raus.

      Im Prinzip kann man sagen, dass beim Ausweichen nie alle gleichzeitig in Bewegung sein sollten und dass es immer jemanden geben sollte der Deckungsfeuer gibt. Außerdem sollte in größeren Gruppen immer ein Signal (Abklatschen, akustisch, was auch immer) kommen, wenn eine Gruppe durch ist und noch ein Signal, wenn sich die andere Gruppe in Bewegung setzen soll.
      Es gibt keine zu schlimmen Gegenden. Man kann nur zu wenig Magazine dabeihaben.
      μολὼν λαβέ
      ...ist neugearig und geargantomanisch...
      Geargantomanie
    • Für ein kleines Team von 4 Mann habe ich die von Jill als UK SAS verlinkte Methode als beste erlebt.

      Peel ist gerade in dichter Vegetation schwierig und verwirrend für ein Team das nicht zu 100% eingespielt ist. Man gerät schnell in die Schußlinie eines Kameraden bzw. endet zu weit links oder rechts. Außerdem finde ich dass das Buddy-Team IMMER zusammen bleiben sollte, was auch immer geschieht.

      Wichtig ist die eingespielte Kommunikation zwischen den Teams.

      A: Moving!
      B: Move !
      A bewegt sich

      Dieses lange Rumgebrülle wie oft beim Bund erlebt mit "Ausweichen nach hinten, Zurück Zurück" oder ähnlich literarischem Erguss ist unpraktisch und funktioniert nach ein paar Sprints sowieso nicht mehr.


      Zum Versorgen eines Kameraden: Realistischer Weise muss man sich die Frage stellen ab wann man den Kameraden zurück lässt. Inmitten des Feindfeuers, speziell bei einem kleinen Team, kann man sich einen Abtransport wie er in den meisten Übungen vorkommt kaum erlauben. Das Team kann mit Glück und viel Aufwand eine kurzzeitige Feuerüberlegenheit erreichen, falls der Feind nicht all zu aggressiv ist. Diese Überlegenheit kann es aber nicht lange erhalten, so viele Magazine hat keiner vor der Brust.
      Ein ausgebildeter Feind wird flankieren und das Team zusammenschießen während es versucht den Kameraden zu versorgen.

      Eine Versorgung ist also nur möglich wenn der Feind genau so überrascht ist wie man selbst, man es nur mit einer sehr kleinen Gruppe zu tun hat und der Ausbildungsstand mangelhaft ist. Dann sollte man aber weniger ausweichen als vielmehr angreifen.

      Weiterhin: Habe ich realistische Chancen den Kameraden zu transportieren und halblebendig evakuiert zu kriegen, oder blutet er mir nur zu Tode und der Rest des Teams wird von der Hunterforce zerfleischt?


      Ich weiss, niemand wird zurück gelassen und so, aber probiert es mal ernsthaft aus. Speziell wenn es noch einen Auftrag zu erfüllen gibt.
      Ein kleines Team das auf sich gestellt operiert hat kaum Chancen einen Verwundeten zu versorgen, falls überhaupt im Ausweichen mitzuführen. Größere Truppen ab Kompanie aufwärts sind da was anderes.
    • Ausweichdrills sind (theoretisch) ne einfache Geschichte:

      Standart ist das überschlagene Ausweichen (im SAS Video zu sehen), gutes Allzweckmittel auf offenen Flächen, die leicht und schnell begehbar sind. Funktioniert übrigens auch in größerem Rahmen bis Zug-Ebene.

      Der (Australian) Peel ist top für dichtes Gelände, in dem man gefahrläuft einander beim Ausweichen zu verlieren (z.B. der australische Busch, dichte Wälder,...), der Gegener allerdings auch kanalisiert wird.

      Das Ausweichen in der Gasse ist vor allem im urbanem Gelände interessant, allerdings auch wenn die Umgebung es nicht zulässt sich entfaltet zu bewegen (ungeklärte Minenlage, schlammiger Acker jenseits des Weges...).

      Wichtig ist, das man entweder in einem Trupp unterwegs ist, der dabei wirklich eingespielt ist und der Drill automatisch der Umgebung angepasst wird ODER der Führer befielt diesen jeweilig.
      Kommunikation ist weniger wichtig, wenn es um den Drill selbst geht (kein Feuer ohne Bewegung, keine Bewegung ohne Feuer), allerdings sollte man spätestens für den break auf der baseline (das Wegbrechen vom Feind, sobald man sich sicher ist, den Sichtkontakt wirklich gebrochen zu haben) ein festes Verfahren haben.


      Sollte beim 4er Trupp einer verwundet werden, greift folgendes Prinzip:
      Wird einer angeschossen übernimmt der Aussenmann des anderen Teams das Niederhalten, der Innenmann geht zum den Verwundeten und zieht ihn mit dessen Buddy bis zum nächsten Bound (Sprung).
      Sobald der Bound vollzogen ist, übernimmt der Innemann des jetzt zerissenen Teams das Feuer und der Aussenmann zieht den Verwundeten mit dessen Buddy zum nächsten Bound.
      Diese Vorgehensweise wird dann noch erweitert um die Gedanken "Wann neble ich?", "Wann trenne ich das Hauptgepäck des Verwundeten ab?", "Lassen wir unser Hauptgepäck zurück?" und "Wann versorge ich den Verwundeten (nach TCCC)?"

      Aber um auf Basher's eigentliche Frage zurückzukommen: Klar, können hier einige. Es wär aber praktischer das ganze praktisch durchzuführen^^
    • ingo schrieb:


      Wird einer angeschossen übernimmt der Aussenmann des anderen Teams das Niederhalten, der Innenmann geht zum den Verwundeten und zieht ihn mit dessen Buddy bis zum nächsten Bound (Sprung).
      Sobald der Bound vollzogen ist, übernimmt der Innemann des jetzt zerissenen Teams das Feuer und der Aussenmann zieht den Verwundeten mit dessen Buddy zum nächsten Bound.


      4 Mann Trupp.
      1 verwundet = 3 Mann
      2 Mann ziehen + 1 Mann verwundet = 1 Mann feuert


      Ihr versucht eine punktuelle Feuerüberlegenheit mit einem einzelnen G36 zu erreichen? Von was für einem Feind geht ihr aus, Kind mit Papas Luftgewehr?

      Das ist ein klassisches Beispiel von "One man down, three rifles down". Mit einem Glückstreffer schaltet der Feind 75% der eigenen Feuerkraft aus, und der eine Kamerad mit seinen 30 Schuß im Magazin soll dann irgendwie irgendwas "Niederhalten".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shiremono ()

    • Shiremono wollte bei dem Ausspruch Papa´s Luftgewehr nur ausdrücken, dass man mit einer Waffe am Feind massive Probleme bekommt, diesen zu unterdrücken, sollte dazu noch eine Störung/Nachladevorgang kommen, steht es verdammt schlecht um den Trupp und war sicherlich nicht auf AS gemünzt.

      Wobei man erwähnen sollte, dass diejenigen, welche diese Drills entwickelt haben, min. 1 LMG im 4er Trupp dabeihaben.
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    • Es gibt garantiert dazu auch wieder unterschiedliche Lehrmeinungen...
      Wenn nur der Buddy zieht, dann dauert ein Jump einfach mal doppelt so lange, weil nur halb so viele ziehen wie ziehen könnten. Somit müssen die zwei, die Deckungsfeuer geben, doppelt so lange decken und am Ende vielleicht auch noch beide nachladen, weil sie ähnlich schnell schießen.
      Wenn zwei ziehen und einer deckt und nach jedem Jump durchgewechselt wird, dann dauert der Jump nur halb so lange und nach jedem Jump steht eine neue Waffe zum Decken zur Verfügung. Es wird also stetig gefeuert.
      Somit hat jede Variante seine Vor-und Nachteile.
      Es gibt keine zu schlimmen Gegenden. Man kann nur zu wenig Magazine dabeihaben.
      μολὼν λαβέ
      ...ist neugearig und geargantomanisch...
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wolf ()

    • @ Shiremono

      Dein Einwand ist absolut richtig, allerdings hab ich nur den (bei uns) gängigen Drill für diese Situation erklärt, ob ich den Drill anwenden kann, hängt von der Situation ab. Und Feuerüberlegenheit kann ich so in keinem Fall halten, allerdings den Feind hemmen oder sogar weiter niederhalten.
    • Ich kenne den Drill, das ist der gängige beim Bund.

      Allerdings hat der Bund ein massives Happy-End Problem.

      Entweder wird der Feind angegriffen und vernichtet, oder die Reste des Teams verschwinden asap. Eine Mitführung des Verwundeten im kleinen Team das auf sich gestellt operiert ist illusorisch.
      Allerdings ist ein happy-end Training bei dem der Ausbilder nach ein paar Metern Schlepperei verkündet man sei erfolgreich besser. Das Zurücklassen eines Verwundeten hinterlässt halt einen faden Beigeschmack und kommt im TV ja auch nicht vor.

      Eine andere Geschichte ist es im urbanen Umfeld, möglicherweise mit KFZ 200 M die Straße rauf, mit einem Team bei dem nicht jeder Mann 30-40kg Ausrüstung plus Rucksack an sich verschnürt hat. Allerdings gilt auch dort, dass das Team Deckungsfeuer gibt und ein Mann (am Besten nicht der Medic) den Verwundeten in Deckung holt.

      Killing the enemy is the best medicine.
      Und Deckungsfeuer ist keine Homöopathie.
    • Dieses lange Rumgebrülle wie oft beim Bund erlebt mit "Ausweichen nach hinten, Zurück Zurück" oder ähnlich literarischem Erguss ist unpraktisch und funktioniert nach ein paar Sprints sowieso nicht mehr.

      :thumbsup:

      Das wichtigste wurde ja schon gesagt.
      Noch eingeworfen: Niederhalten bedeutet, dass die Freindkräfte ihren Kopf nicht aus der Deckung nehmen, weil um sie herum die Hölle herrscht und sich in die Hose machen. Dazu muss man natürlich die Feindstellung(en) ausfindig machen und ständig konsequent Feuer auf den Feind bringen.

      Dann wär es vielleicht noch wichtig nicht einfach irgendwohin zu entwickeln sondern Cover und Concealment (Deckung und Sichtschutz) für sich zu nutzen. Außerdem natürlich Nebeltöpfe/Schnellnebel nutzen, um einen Sichtschutz aufzubauen.

      nicht vergessen: auch der verwundete schiesst, so lange er kann.

      Guter Punkt. Weiterkämpfen!

      @basher
      Wie schon gesagt betreibe ich Airsoft und Milsim .

      Besonders bei Airsoft und Milsim und den damit verbundenen Regelwerken und beim Force on Force Training wird das Weiterkämpfen meist außer Acht gelassen! Viele Treffer sind Hand und Beintreffer. In Zeiten von Schutzwesten überlebt man auch einen Torsotreffer mehr oder weniger unbeeindruckt. Verwundetenbergung spielt nur in Hardcore-Milsim-Regelwerken eine Rolle ;(
      Die Reichweite von Airsoftwaffen ist begrenzter, d.h. auch, dass sich das Ausweichschießen im Nahbereich abspielt. (0-50(70) Meter) Außerdem kann du im Airsoft Bäume, dichte Büsche oder Holzpalisaden als Cover hernehmen, was ansonsten nur Concealment ist. Achtung also beim Training!

      Wobei man erwähnen sollte, dass diejenigen, welche diese Drills entwickelt haben, min. 1 LMG im 4er Trupp dabeihaben.

      Wenn eine Verwundetenbergung möglich ist, dann wohl nur mit MG oder wirklich 1a eingespielten Team. Die Wahrscheinlichkeiten einer erfolgreichen Bergung ohne Verluste sind ja schon durchgekaut worden. Ein Purple Heart gibt´s in jedem Fall.... :|

      Ich weiße mal auf eine weitere Ausweichbewegung hin: "Staffel Ausweichschießen" (Wird meines Wissens nach in Bundesheer/Jagdkommando so ausgebildet.)

      @Jill
      guter Einwurf - vorgestern war Jahrestag....

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von coolbreeze ()