Buch Taktische Medizin - Notfallmedizin und Einsatzmedizin

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    • Johannes.k.b schrieb:

      LouZiffer schrieb:

      Ja die Versorgung von Diensthunden ist sehr detailliert beschrieben, nebst Intubation, Medikation und i.v.-Zugang.

      Ist zwar OT aber die Frage geistert mir im Kopf rum:
      Wie und wohin würden Nato-Staaten einen intubierten Hund bringen?


      Zum Tierarzt ?
      Ist ja nicht so, dass da wo ein dienstliches Tier im Einsatz ist, kein Veterinär ist ...

      Grdsl. ist es aber so, dass das Hundeleben, dem menschlichen untergeordnet ist und wenn man dan Hund nicht versorgen kann, dann ist das tragisch ...
      Die Israelis haben Versuche angestellt, Sprengstoffspürhunde so zu dressieren, dass sie Autos, etc., die mit einem Laserpointer angeleuchtet werden, selbst absuchen, sodass da kein Mensch hin muß.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gryphon ()

    • Buhaaa....

      Wir reden ja nicht über Oma Brömmelkamps Waldie sondern über einen Diensthund, der neben seiner moralischen Komponente als treuer (Kampf-)Gefährte auch eine Menge Geld gekostet hat (vor allem die Ausbildung). Zwar ist Intubieren nur von begrenzten Wert, wenn es kein "sinnvolles Weiter" gibt - ist bei verletzten Menschen genau so wie bei verletzten Hunden. Habe ich aber - durch Vorplanung - die Rettungskette geschlossen und lohnt es sich, für den Hund einen entsprechenden Aufwand zu treiben, dann macht es Sinn.

      Besser als eine "Mund-zu-Hund-Beatmung" ist es allemal.... :P
    • Das Buch "Taktische Medizin" ist echt ma der Hammer. Nur der Teil mit dem Retten aus geschützten Kfz is net so gut weil viel zu wenig. Eine adäquate Rettung aus solchen Fahrzeugen ist meistens nicht so einfach und mit den Hilfsmitteln die im Buch beschrieben sind nicht oder nur Teilweise durchzuführen. Aber von der medizinischen Seite her ist das Buch unschlagbar
      Si vis pacem, para bellum

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von AHAB ()

    • Moin Moin,

      den Review bzw. die Rezension habe ich schon lange geschrieben, sie ist inzwischen auch veröffentlich, ich finde gerade aber den Ursprungstext auf meinem Rechner nicht. Wer aufgepasst hat, hat gemerkt, dass ich eine Weile nicht online war, kleiner Abstecher in fremde Länder und so und entschuldigt, dass ich erst noch ein paar Tage brauchen werde, um wieder ganz an zu kommen ;)


      Die Quintessenz des Buches aus meiner Sicht ist ziemlich einfach zu ziehen:

      1. Lesenswert. Schon alleine, weil es das einzige Buch dieser Art in der deutschen Literatur ist.

      2. Eingeschränkt zu empfehlen in der Umsetzung.

      Die Autorenschaft ist leider sehr inhomogen - wer sich die Liste der Autoren und ihre entsprechenden Selbstvorstellungen zu Beginn des Buches zu Gemüte führt, wird schnell merken, dass neben ausgewiesenen und zivil wie militärisch anerkannten Spezialisten auf ihrem Fach (Gümbel, Tannheimer) auch Kollegen zu Wort kommen, die nicht zu unrecht den Dienstgrad Stabsarzt tragen und durch Zufall gerade in einer Verwendung als "Einsatzarzt" in der DSO ihren Dienst verrichten (Spieß, Lechner, Josse). Sicher ist ein Dienstgrad keine Garantie für Erfahrung - aber die Tatsache, dass jemand gerade einmal 40 Auslandstage als BAT hinter sich gebracht hat und im Inland durch "neue" Ausbildungsmethoden auf sich aufmerksam gemacht hat, die weder evaluiert noch evidenz-basiert sind, qualifiziert bedauerlicherweise nicht ausreichend, Tipps und Handlungsvorschläge zu geben.

      Diese Inhomogenität macht sich leider in meinen Augen sehr oft bemerkbar, nach qualitativ hochwertigen Kapiteln folgen jene, die den erfahrenen Leser schnell dazu bringen können, dem Glas Wein mehr Aufmerksamkeit zu schenken, bis dieses Kapitel überstanden ist... so ergehen sich die jüngeren Kollegen darin, über den Schattenwurf von venösen Gefäßen unter IR-Beleuchtung zu schreiben, der mittels Restlichtverstärker die Anlage eines iv-Zugangs ermöglicht - während sich der Leser fragt, in welchen konkreten Situationen sowohl der Feinddruck so groß ist, dass Weißlicht unmöglich, aber die Zuhilfenahme von drei Assistenten zur Anlage einer Viggo realisierbar ist. Die erfahreneren Spezialisten hingegen geben klare, präzise Handlungsanweisungen, wie "echte" Notfälle auf ihrem Gebiet schnell und effizient therapiert werden (Verhinderung des Zentralarterienverschlusses mittels Kanthotomie, lokale Infiltration bei Zahnschmerzen), ohne auf weitere, unter Feinddruck irrelevante Erscheinungen ein zu gehen.

      Wie jedes gedruckte Buch leidet auch dieses Werk unter einem gewissen zeitlichen Verzug zwischen neuen Praktiken und Erfahrungen und der Publikation, so dass vieles, was als Ausblick in den Text eingeflossen ist, zwischendurch wieder verlassen wurde.

      Das Bildmaterial wirkt zu oft armseelig, hier wurde offensichtlich auf das zufällig vorhandene Bildmaterial der Autoren zurück gegriffen, der Aufwand von guten Lehrbüchern, gestellte und didaktisch hochwertige Szenarien zu stellen, wurde unterlassen, statt dessen wird in den Bildunterschriften auf die Unzulänglichkeiten der Abbildung verwiesen.