Pimp my Kampfrucksack

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    • Pimp my Kampfrucksack

      Aus dem Anfang meiner Reservistenzeit hatte ich noch einen privat beschafften Kampftrucksack TD bei mir rumfliegen. Nach dem Kauf weiterer Rucksäcke landete er erstmal in der Ecke, während ich andere Produkte nutzte. Mit der Zeit kam aber das Interesse, den Kampfrucksack schrittweise zu verbessern und die größten Kritikpunkte zu entschärfen. Also machte ich mich an die Arbeit...

      1. Ordnung schaffen

      Die gefühlten Tausend umherfliegenden Bänzelchen waren mir schon immer ein Dorn im Auge, also schritt ich hier zur Tat: den Bändern auf der Front des Rucksacks wurde ich mittels ITW Web Dominators Herr. Das ganze sieht gut aus, und kann trotzdem schnell verstellt werden.

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      2. Abwurfsystem

      Um den Rucksack schnell loswerden zu können, orientierte ich mich an dem Blog von Paragreen (Link) und fädelte Repair Buckles in die Schultergurte ein. Das klappte dank der geteilten Aufnahme der Buckles völlig zerstörungsfrei.


      3. Reißverschlüsse

      Da mir auch die scheinbar winzigen Reißverschlüsse auf den Senkel gingen, wurden diese kurzerhand mittels Seitenschneider entfernt und durch Cord ersetzt. Ansich wollte ich Paracord durchfädeln, diese erwies sich jedoch als zu dick, daher musste ich auf die schwarze (daheim liegende) Cord ausweichen.

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      4. Fastex statt Leiterschnallen

      Der nächste Kritikpunkt auf meiner langen Liste waren die Verschlüsse mittels Leiterschnallen. Da bei den Gurten das Ende umgenäht ist, konnte ich die Taschen nie komplett öffnen, ohne mühselig die Bänder durch die Schnallen zu fädeln, was unter Stress gar nicht ging. Daher kaufte ich 20 mm Buckles und öffnete die Aufnahme mittels Seitenschneider, um auch diese Buckles nach Entfernen der Leiterschnallen zerstörungsfrei anbringen zu können. Die Verschlüsse wurden von mir an beiden Seitentaschen, der Spatentaschen und der beiden Schlafsackgurte ersetzt.

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      5. MOLLE-Schlaufe leicht gemacht

      Da ich voraussichtlich nicht in die Verlegenheit kommen würde, Skier oder eine Panzerfaust am Rucksack zu tragen, trennte ich die Skihalter kurzerhand ab. Danach trennte ich die Riegelnaht auf und entfernte das verbliebene Gurtband. Das hat zwei Effekte: einerseits kann ich so einen Rödelriemen durch die Öffnung führen, falls ich doch was tragen müssen sollte. Zum zweiten habe ich nun eine MOLLE-Schlaufe, an der ich Gegenstände befestigen kann, da die Breite dafür ausreicht. Für das Foto habe ich dort einen kleinen Pouch von TT befestigt.

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      6. Klettfläche: lieber tot als uncool

      Was wäre ein guter Rucksack ohne Klettfläche? Genau, kein guter Rucksack. Daher habe ich auf dem Deckel noch selbstklebendes Flauschband angebracht. Dieses klebt gut auf dem Cordura (es ist noch ein Modell mit dickerem/steiferem Gewebe) und kann z. B. einen Leuchtpatch aufnehmen.

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      Praxistest

      Die Modifikationen wurden letzte Woche auf dem Übungsplatz intensiv getestet und ertrugen alles ohne Gemoser. Alles funktioniert so wie es soll, und auch die Klettfläche löste sich nicht beim nächtlichem Stapfen durchs Unterholz nirgendwo ab. Besonders hilfreich war die Abwurfmöglichkeit, wenn sich mal wieder die ganzen Gurte (Koppel + Rucksack + SEM52) vertütelt hatten und ich den Rucksack ablegen wollte. Einmal ist einer der beiden Schnallen jedoch aus der Halterung gerutscht, als ich den Tragegurt beim Ausladen des Busses unter Zug drehte. Das werde ich im Auge behalten.

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      Aber summa summarum habe ich für kleines Geld die Usability des Rucksacks für mich massiv verbessert und aus ihm ein nützliches Mitglied meines Rucksackkollektivs gemacht. Aber wie gesagt: dieser ist von mir gekauft worden, derart umgestaltet hätte ich wohl etwas dienstlich geliefertes nicht. Zukünftig möchte ich evtl. noch die Isomatte durch ein Rückenpolster aus Meshgewebe ergänzen, um den Tragekomfort zu steigern. Mal sehen...

      Grüße


      dragon46
      Oderint, dum metuant.
    • Die Änderungen gefallen. :)


      ein Rückenpolster aus Meshgewebe ergänzen,
      Nicht vergessen, dass dabei meist nicht nur Meshgewebe verwendet wird, sondern noch zusätzliches "Polster" aus Schaumstoff/Neopren oder sonstigem Zeugs.
      Ich bin auf jeden Fall auf weitere Anpassungen gespannt. :thumbup:


      Daher kaufte ich 20 mm Buckle....
      Sicher, dass dies keine 25mm (also 1") Buckles sind? Kommt auf den Bildern zumindest so rüber, kann aber selbstverständlich täuschen. Persönlich geht meine Erfahrung mit deutscher Ausrüstung gegen 0. :|


      Auf jeden Fall sehr imposant, was sich mit kleinem finanziellen Aufwand so alles verbessern lässt. :thumbup:
      Ich (m) arbeite aktiv an der Gleichstellung, darum parkiere ich immer auf den Frauenparkplätzen. :thumbsup:

      "Tyranny is defined as that which is legal for the government, but illegal for the citizenry" - Thomas Jefferson

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von boffi ()

    • Moin,

      genau dafür ist das Ding auch da.
      War ursprünglich (Kampfrucksack noch in oliv und die ersten TD Modelle) für G3 mit einschiebbarer Schulterstütze und ist irgendwann fürs G36 angepasst worden. Das "Fach" unten für das Gehäuseende vergrößert und der Riemen oben verlängert.

      Anscheinend wurden auch die Reißverschlüsse verändert. Bei meinem Sack von 2006 sind die noch so groß, das der Schieber problemlos durch Paracord ersetzt werden konnte.

      Weitere Modifizierungen:

      Hosengummis innen in den Deckel genäht. So kann man die Nässeschutzjacke oder den Poncho immer griffbereit obenauf haben. Ohne die Gefahr zu laufen, dass das Ding im Weg ist oder abhanden kommt.

      Die Innenaufteilung habe ich rausgetrennt. Wenn man einen Wasserdichten Sack im Inneren nutzt ist diese Ding eher hinderlich.

      Gruß
    • Es gibt im Baumarkt so Klettriemen. Dann ließen sich im Deckel auch die Hosengummis ersetzen und bei Bedarf ließe sich die Nässeschutzjacke/Poncho/sonstiges besser entnehmen. Ich glaube ich muss mir doch noch so einen modernen Kampfrucksack zulegen. War mit dem olivenen eigentlich sehr zufrieden. Oder sollte ich doch meinen britischen Bergens-Nachbau rauskramen? *grübel* Ohne Seitentaschen war der ja eigentlich nicht so klobig.
    • Erstmal danke für die Anregungen :) Die Buckles könnte man wohl auch auf einem dienstlich gelieferten Rucksack anbringen, da zerstörungsfrei installierbar.

      @Kradmelder_1990: Hüftgurte sind nie ein Thema für mich, da ich den Rucksack primär dienstlich (und dann in Verbindung mit Koppel) trage.

      @boffi: ich hatte erstmal gefacht, ein zugeschnittenes Stück (wie es tacticaltrim jetzt im Bestand hat) in das Isomattenfach zu schieben und zu schauen, was passiert. Die Schnallen auf der Front sind 25mm, die von den Seitentaschen und der Spatentasche sind 20mm. Ausschuss beim Einschneiden der Buckels mittels Seitenschneider: 50% :cursing:

      @Der_StUffz/Bataan: Joa, ich trage die Waffe lieber in der Hand, bzw. umgehängt, sehe aber den Vorteil einer derartigen Befestigung (die mir vorher zugegebenermaßen nicht klar war).

      - Hosengummis: interessante Idee, da muss ich mir mal Gedanken machen.
      - Innenaufteilung: diese unsägliche Trennwand nervt mich auch. Entweder soll sie ganz zu machen oder gar nicht. Mal schauen...
      Oderint, dum metuant.
    • Und es geht weiter:

      7. Ordnung schaffen Pt. II

      Die Lösung mit den Web Dominators hat mich dauerhaft nicht glücklich gemacht, da ein schnelles Verstellen der Gurte schwierig war. Da ich mir zwischenzeitlich eine Nähmaschine gekauft hatte, habe ich einfach alle Riemen gekürzt und dann wieder umgenäht.

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      8. Die Mauer muss weg.

      Wie schon angekündigt, habe ich die innere Trennwand herausgeschnitten. Nun habe ich ein großes Fach, in das auch ein wasserdichter Packsack gut passt.


      9. Handgriff im unteren Drittel

      Ich gebe zu, damit habe ich ein Luxusproblem gelöst. Mir hat es nämlich immer gestunken, dass der Rucksack in vollem Zustand nur schwer zu handeln ist und auch unständlich in den Kofferraum gewuchtet werden muss. Mittels der Singer (das ging gerade noch so) habe ich dann über dem unteren Reißverschluss einen Handgriff angebracht, mit dem das Handling besser geworden ist. Der Handgriff überlebt auch die 15 Kilo für den Leistungsmarsch, so die Erfahrung.

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      10. MOLLE-Bebänderung

      Nachdem ich zu einer Kameradin lieb war, hat sie mir zwei Reihen MOLLE-Schlaufen auf den Rucksack genäht (Handnähen geht bei mir GAR nicht). Diese sind stabil und nehmen wie auf dem Foto z. B. eine Tasche für einen Warnbezug auf.

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      Noch in Planung:

      - andere Kordeln für die Reißverschlüsse
      - Tragegefühl verbessern

      Grüße

      dragon46
      Oderint, dum metuant.
    • Find ich richtig gut! Der Soldat nimmt was er hat und macht das Beste draus...
      Da werd ich das ein oder andere kopieren wenn ich darf. Mit der Verwendung einer Nähmaschine muss ich mich aber erstmal vertraut machen ;)
      Da mein Rucksack eh zu den Dingen gehören wird die ich bei der Auskleidung verloren haben werde stellt sich die Frage der Beschädigung dienstlicher Ausrüstung ned so wirklich...

      Also : Daumen hoch:
      Wer schon nicht überzeugen kann

      soll wenigstens für Verwirrung sorgen