Review über Tasmanian Tiger Medic Assault Pack

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    • Review über Tasmanian Tiger Medic Assault Pack

      Sers,

      hier ein Review über den Tasmanian Tiger Medic Assault Pack. Nachdem ich im Medic-Bereich gerade erst wieder in die Gänge komme, war es für mich schwierig, einen geeigneten Medic-Rucksack zu finden. Er sollte nicht zu groß sein, aber dennoch ein gewisses Stauvolumen haben. Da das Angebot vielfältig ist und die Preise hier zwischen normal und wahnsinnig rangieren, dauerte die Suche etwas. Ich habe mich dann für das Tasmanian Tiger Medic Assault Pack entschieden. Hier sollte alles reinpassen, was man für die Erstversorgung braucht. Als Farbe habe ich "khaki" genommen.

      Hintergrund für den Kauf war, daß ich auf der Suche nach einem mittleren Medic-Rucksack war, der Platz für die gängige Ausrüstung bietet. Zudem sollte er einigermaßen unauffällig aussehen, darum habe ich mich auch für "khaki" als Farbe entschieden. Der Rucksack sollte sowohl den Ansprüchen für das tägliche Rumschleppen als auch unter Einsatzbedingungen genügen.

      Beschreibung:
      System: Frontloader
      Gewicht: ca. 1450 gramm (gewogen)
      Höhe: 49 cm
      Breite: 29 cm
      Tiefe: 10 cm
      Rausnehmbare Befestigungsplatte: 25 cm x 34 cm
      Klarsichttaschen: 26 x 17 x 5 cm
      Nylontasche: 25 x 11 x 5 cm
      Volumen: 15 Liter
      Farbe: khaki
      Tragesystem: Standard
      Material: Cordura 700 den
      Preis: 119,95 Euro
      Hersteller: Tasmanian Tiger
      Bezugsquelle: Recon-Company


      Die Maße beziehen sich auf den komplett leeren Rucksack.



      Nachdem das Medic Assault Pack bei mir angekommen war, erfolgte nach der ersten Inaugenscheinnahme erstmal eine genaue Untersuchung von Material, Verarbeitung und der Ausstattung des Rucksacks. Da ich schon öfters bei Rucksäcken einige unliebsame Überraschungen erlebt habe, bin ich da sehr aufmerksam. Allerdings gab es nichts zu bemängeln. Alle Nähte, innen wie außen, Klettflächen, Molle-Schlaufen, Netzflächen, Gurtpolster, Rucksackrückseite, Reißverschlüsse, etc. sind alle gut verarbeitet. Keine überstehenden Fäden, keine nicht verriegelten bzw. schlampigen Nähte. Einzig an ein paar Molleriegeln standen ein paar überzählige Fäden raus, aber minimal. Das verwendete Material machte einen guten Eindruck und die Beschichtung innen scheint sehr gut aufgebracht worden zu sein. Reißproben an den Mollebändern brachten keine Schwachpunkte ans Licht. Die Farbe ist in Ordnung und fällt nicht besonders auf.


      Ausstattung:
      - großes Hauptfach
      - Hauptfach mit umlaufenden Doppel-RV
      - Hauptfach Innenseite mit 3 parallelen Kettbändern
      - Hauptfach mit 2 großen Klarsichttaschen und 1 Nylontasche
      - Taschen zum mit Flauschbändern zum Aufkletten
      - Klarsichttaschen mit Ampullarium
      - Taschen mit Doppel-RV
      - Deckelinnenfach mit 3 parallelen Klettbändern
      - herausnehme Befestigungsplatte mit Flauschklettfläche
      - Befestigungsplatte mit zahlreichen Gummibändern, Schlaufen und Shockcord mit Zugstoppern
      - Deckelinnenseite oben mit kleinem Organizer mit Gummibändern, Netztaschen, etc
      - Deckelinnenseite mit großem seitlichen, rechten RV-Fach
      - Seitenfach mit div. Einschubtaschen unterteilt
      - Deckelaußenseite mit 4 Mollebändern
      - rechte und linke Rucksackseite mit 8 kurzen Mollebändern
      - gummierter Tragegriff an der Oberseite
      - zusätzlicher Tragegriff an der Frontseite
      - Flauschklettfläche an der Frontseite für div. Patches
      - zusätzliches RV-Fach an der Frontseite
      - Rückseite ohne Netzfläche oder Belüftungssystem
      - dünn gepolstere Tragegurte
      - Tragegurte längenverstellbar
      - Tragegurte mit Fastexverschlüssen
      - je ein D-Ring an den Tragegurten
      - Tragegurte prinzipiell abnehmbar
      - Brustgurt weitenverstellbar
      - ungepolsterter Hüftgurt
      - Hüftgurt weitenverstellbar


      Praxistest:

      Der Rucksack läßt sich Schwerpunktmäßig nur als Medic-Pack verwenden. Aufgrund der vielen Schlaufen, Befestigungsmöglichkeiten und Taschen würde er sich noch als Rucksack für Schließtechniker eignen, aber darauf gehe ich in diesem Review nicht näher ein. Dafür wurde er aber auch nicht primär entworfen. Fangen wir mit den kleinen Dingen an. Die Farbe ist recht satt und geht schon leicht ins olive, aber das paßt mir gut. Durch die zahlreichen Taschen und Befestigungs- bzw. Staumöglichkeiten bietet der Medic Assault Pack genügend Möglichkeiten, seine Ausrüstung gut zu verstauen. Ein schneller Zugriff auf Kleinkram ist somit gewährleistet. Die Klarsichttaschen sind keine Revolution, gibt es schon lange, aber ein sicherer Blick auf den Inhalt ist immer hilfreich. Von der Idee, auf der Rucksackaußenseite irgendwo noch Zusatztaschen anzubringen, bin ich schnell wieder abgekommen. Zu groß ist das Risiko, daß man wo hängenbleibt und an die Außentaschen kommt man schlecht ran, wenn der Rucksack offen am Boden liegt. Hier ist es von Vorteil, daß sich der Rucksack komplett aufklappen läßt. Die herausnehmbare Befestigungsplatte, auch bei einigen anderen Herstellern im Einsatz, erleichtert das Arbeiten noch zusätzlich. Je nach Bepackung kann mit der Platte noch ein weiterer Helfer abgesetzt an einem weiteren Verletzten arbeiten. Die große Seitentasche im Deckelinnenfach ist zwar eine gute Idee, aber man kann halt nur von einer Seite ran. Hier noch links einen zweiten RV, der die Möglichkeit zum Durchgriff ermöglicht, wäre eine gute Lösung gewesen. Die Einschubtaschen sind schon nach beiden Seiten offen. Da diese in der Mitte angebracht sind, kann man somit auch längere Sachen noch gut verstauen, weil man die ganze Breite des Rucksack nutzen kann. Interessant ist auch, daß die Rucksackrückseite ohne Netzfläche, Polster, Belüftungssystem, etc. geblieben ist. Nur der blanke, ungepolsterte Nylon. Bei längerem Tragen eher unkomfortabel, aber das ist wohl auch nicht der Plan. Die Gurte reichen von der Polsterung für den vollgepackten Medic Pack aus. Auch die Länge der Brustgurte reicht für eine Schutzweste zum drunterziehen mit aus. Warum gerade bei diesem Rucksack die sonst übliche Signalpfeife von Tasmanian Tiger im Brustgurt fehlt, ist mir auch unklar. Ansonsten ist die Verarbeitung des Rucksacks recht ordentlich. Eine Idee wäre es noch gewesen, an den Brustgurten Gummibänder statt Gurtband zu setzen. So hätte man noch links und rechts ein TQ einschlaufen können und dieses sehr schnell zur Hand gehabt. Die abklettbaren Klarsichttaschen haben noch eine Einschubmöglichkeit für eine Beschriftung, was sehr praktisch ist. Die Nylontasche ohne Einsicht hat diese nicht. Die Taschen sind mit dicker Folie versehen und machen einen stabilen Eindruck. Der RV läuft bei allen Taschen und am ganzen Rucksack einwandfrei und ohne zu haken. Gut ist, daß die abklettbaren Taschen einen Doppel-RV mit Verlängerung haben. Allerdings wäre es sinnvoller gewesen, statt 2 großen Klarsichttaschen, eine große und zwei kleinere Taschen reinzunehmen und statt der Nylontasche noch eine mittlere oder gar große Klarsichttasche reinzupacken. Wenn die Taschen richtig voll sind und die Platte voll bestückt ist, wird es im Rucksack langsam eng. Beim Assault Pack ist die Tiefe von 10 cm größer ist als zum Beispiel die 8 cm beim CFR 2 von 75tactical. Die Ausstattung vom EEH Bravo geht ganz locker in den Rucksack rein und es bleibt noch Luft für weiteren Kram.


      Fazit:

      Der Rucksack ist gut durchdacht und gemacht. Allerdings würde ich mir o.g. Punkte als Verbesserung wünschen. Das Potential von dem Teil ist noch nicht ausgeschöpft. Wer sich selber noch zwei kleinere Klarsichttaschen von 75tactical oder Pax dazukauft und die Nylontasche rausschmeißt, fährt mit dieser Idee sicher gut. Durch die leicht gerundete Form an der Oberseite bleibt man in engen Räumen oder Fahrzeugen nicht hängen. Auch trägt der Rucksack nicht zu sehr auf. Daher würde ich derartige Rucksäcke auch nur ohne Außentaschen benutzen, aber jeder wie er mag. Mit etwas Geduld und Übung bringt man seinen Kram unter und hat sicheren Zugriff auf die Ausrüstung und nur das zählt. An den Kleinigkeiten könnte Tasmanian noch etwas arbeiten. Der Preis ist im Verhältnis zur Qualität und Ausstattung in Ordnung. Hier bilden die Taschen das Zünglein an der Waage, ohne diese wäre der Rucksack überteuert. Bis auf diese Punkte von mir eine Kaufempfehlung für das Medic Assault Pack. Schön wäre es, wenn TT Zusatztaschen mit Klarsichtfolie als Ergänzung anbieten würde.

      Der Test wurde neutral und ohne Beeinflußung / Bezahlung von Recon-Company oder Tasmanian Tiger durchgeführt. Mein Urteil habe ich anhand Erfahrung und o.g. Test gefällt.


      Im Anhang noch ein paar Bilder: Rucksackfrontseite, Rucksackrückseite, linke Seite, rechte Seite, Rucksack komplett offen mit Platte, Befestigungsplatte, Klarsicht-und Nylontasche von vorne und hinten. Der Farbton kommt hier etwas oliv rüber, ist aber in Wirklichkeit ein angenehmes "khaki".



      Gruß

      Dingo
      Remember, remember the fifth of November...
    • Danke für das Review und die Bilder.
      Von mir noch ein paar Gedanken nach 3 Monaten Nutzung:

      • Die Reißverschußtasche auf dem Deckel hat bei mir eine SK1 Platte aufgenommen. So bleibt die flache Form des Rucksacks gut erhalten.
      • Die seitliche Einschubtasche im Deckel innen nimmt drei Infosionsset mit je 500ml HAES Plastikflachbeuteln gut auf.
      • An den Seiten habe ich je 2 TT Tool Pouches L dran, in den je ein CAT ist.
      • Mit dem 5.11 Tier System lässt sich der Rücksack auch auf einem Größerem anbringen.