Notfallsanitäter

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    • Das magst du so sehen. Dann kannst du aber auch eine Prüfung ablegen und dies beweisen. Die Kollegen, die damals einfach überschrieben wurden sind leider größtenteils komplett planlos, was Anatomie/Physiologie/Pathophysiologie, Pharma,... angeht. Erfahrung reißt eben nicht alles raus. Wenn auch im normalen Alltag sehr viel.

      Es kann ja sein, dass du ein sehr kompetenter Mitarbeiter bist und dich vielleicht sehr viel nach- und fortgebildet hast, will ich ja gar nicht abstreiten, aber dass eine überstürzte Überschreibung auf eine höhere Quali nicht klappt, haben wir schon einmal erlebt. Und wenn du gut bist, haste nix zu befürchten. Angst deutet da hingegen auf eigene Defizite hin.

      Und nein, ich bin selbst kein Berufsanfänger von der Schule mehr. Nichts desto trotz bilde ich mich häufig fort um so leistungsfähig in der Theorie zu sein, wie die Leute, die gerade Staatsexamen hatten.
    • @ Louziffer: komplette Zustimmung

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      So eine Prüfung bhat ja auch "Was".

      - Überprüfen des eigenen Leistungsstandes - auch in Wissensgebieten, die im Einsatzalltag eben NICHT immer abgerufen werden, aber doch wichtig sind

      - Bestätigung des Egos... "Ich bin "geprüft"... und eben NICHT "Mitgeschleppt"

      - einheitliche Basis für weitere Entwicklungen

      Wohin die Überschreibung von RS zu RettAss geführt hat, haben wir doch gesehen.
      Es gab mind. zwei "Lager". Diejenigen, die RS "geblieben sind" und diejenigen, die wirklich was draus gemacht haben.

      Man sollte den gleichen Fehler nicht zwei Mal machen, wenn man die Chance hat, etwas gutes, Neues "aufzusetzen".

      Ich empfinde es persönlich als Herausforderung im positiven Sinne.
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      MKG
      Quincy
    • Für mich sind die meisten frischen RA zu Theorie-lastig. Und mit der neuen NS Ausbildung wird es wohl noch schlimmer werden.



      Die fühlen sich jetzt schon wie kleine Ärzte, kennen toll alle möglichen Hintergründe, sind aber zu effektiver Hilfe praktisch dann nicht in der Lage.

      Da werden fleissig alle möglichen Vitalwerte genommen (nur das Rektal-Thermometer fehlt noch) aber dem Patienten geht es dadurch nicht besser, noch haben sie Einfluss auf die Versorgung.



      Bestes Beispiel letzte Woche: Da möchte ein frischer RA unbedingt einen diastolischen Blutdruckwert von einem Unfallopfer auf der Autobahn.

      Kann aber nichts hören aufgrund der Hintergrundgeräusche (Stromerzeuger für Lichtmast etc). Da will der Junge doch tatsächlich der Feuerwehr sagen, sie soll doch bitte leise sein, er könne so nicht arbeiten.

      Auf meine Frage, wozu er den Wert den bräuche und was sich an seiner Behandlung dann ändere kam nur "für das Protokoll". Na danke.



      Vieles von dem ganzen Hintergrundwissen mag ab und an brauchbar sein, aber doch bitte erst mal auf das Handwerk konzentrieren. Ohne "Tagehilfe" und "Drehleiter" bekommen die da nicht mal einen Patienten ins Auto.
    • Wäre dieser "junge RA" an einer vernünftigen Schule ausgebildet, würde er nach dem bewährten ABCDE Schema arbeiten und so etwas würde nicht vorkommen.
      Darüber hinaus ist das ein Einzelfall.

      Kein Einzelfall sind leider die "alten RA", die alles noch so machen wie früher, weil man das ja schon immer so gemacht hat. Von Atropin in der Rea über V. jugularis Punktionsversuche in der Rea statt dem Bohrer, über Kapnometrie "brauch ich nicht, ich weiß ja, dass der Tubus liegt" (was hat das damit zu tun?) bis hin zu der blutet in den Bauch, der brauch jetzt viel Wasser.

      Es ist ja keine Frage, dass von den Schulen auch viele komische Leute kommen, dass den Jungen selbstverständlich die Erfahrung fehlt (wo soll sie auch her kommen?) und dass sie vielleicht in ihrer Art Anfangs ein wenig überheblich, profilneurotisch, was auch immer sind, bis sie eingebremst werden (sei es durch Kollegen oder Erfahrung), aber wem von den "Alten" ging es anfangs nicht so?! Das vergessen die meisten nämlich ganz schnell...
      Ich persönlich denke auch nur ungern an so manche Situation in meiner Anfangszeit zurück :whistling:

      Das Problem ist aber, dass gerade in D eine riesige Unlust bei Rettungsassistenten besteht sich ständig fortzubilden, zu qualifizieren, neue Erkenntnisse der medizinischen Forschung zu übernehmen und sich auf solche Sachen auch prüfen zu lassen. Ich verstehe das nicht! Die Engländer machen es vor, die Skandinavier, die Schweizer, ja sogar die Ösis haben Supervisor im Einsatz. Da wird trainiert, gecoacht und geprüft und da beschwert sich keiner und das, obwohl berufliche Konsequenzen drohen, wenn man durch Prüfungen fällt.
      Ganz im Gegenteil! Die Professionalität und Qualität ist in diesen Ländern einfach um ein Vielfaches höher.
      Wieso geht das also nicht in die Schädel des hiesigen Personals rein? Es reicht nicht, was man vor 20-25 Jahren in einem Kurs gemacht hat, der darüber hinaus noch deutlich weniger anspruchsvoll war, als der heutige RA. Fortbildung und Überprüfung ist Gold wert.

      Daher wäre eine einfache Anerkennung nicht nur gefährlich, sondern auch unfair gegenüber dem Personal, das heute und in Zukunft so viel mehr lernen muss.