Frankreich beteiligt sich an Offensive in Mali

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    • Frankreich beteiligt sich an Offensive in Mali

      So, jetzt ist es also soweit und die Fremdenlegion ist mit einem Gefechtsverband aktiv geworden, zumindest mein Sachstand was wir hier gesagt bekommen.


      Französische Soldaten sind seit Freitagnachmittag aktiv an den Kämpfen im westafrikanischen Mali beteiligt. Das gab der französische Präsident François Hollande am Abend in Paris bekannt. Die französischen Truppen unterstützen demnach den Kampf gegen islamistische Einheiten. Auch Soldaten aus Nigeria und dem Senegal sind laut Angaben des malischen Verteidigungsministeriums in dem Krisenland eingetroffen

      Zuvor hatte Frankreich es abgelehnt, ohne internationale Entscheidung im afrikanischen Krisenstaat Mali eingreifen zu wollen.

      Sein Land handele "streng im Rahmen der Vereinten Nationen", hatte Hollande in Paris gesagt. Hollande zeigte sich "sehr besorgt" und sprach nach den jüngsten Erfolgen der Rebellen von einem "Angriff auf die Existenz von Mali".

      Gleichzeitig betonte der französische Präsident, Frankreich sei "bereit die Offensive der Terroristen zu stoppen, wenn sie weitergeht". Frankreich werde "gemeinsam mit seinen afrikanischen Partnern die Anfrage der Regierung in Mali beantworten", sagte Hollande während einer Ansprache vor dem diplomatischen Korps im Élyséepalast.

      Brief an Frankreich

      Der UN-Sicherheitsrat in New York hatte sich am Donnerstag für die schnelle Entsendung einer afrikanisch geführten Militärmission ausgesprochen. Zuvor hatte Mali in einem Brief an Frankreich und die UN um Hilfe gebeten.

      Der Norden des westafrikanischen Landes wird seit Monaten von Islamisten beherrscht. Sie versuchen derzeit, weiter nach Süden vorzudringen. Befürchtet wird, dass sich Mali zu einer Hochburg des internationalen Terrorismus entwickeln könnte.

      Außenminister Guido Westerwelle (FDP) schließt einen Einsatz von deutschen Soldaten in Mali derzeit aus. Deutschland sei zu Ausbildungshilfe für die malischen Streitkräfte nur unter der Bedingung bereit, dass es einen "tragfähigen Fahrplan für die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung" gebe, sagte Westerwelle in Berlin.

      EU will Militärausbilder entsenden

      Entscheidend sei nun, die politischen Bemühungen für ein Ende der Krise zu verstärken. Westerwelle betonte: "Eine allein militärische Lösung wird es nicht geben."

      Die EU hatte sich im vergangenen Jahr grundsätzlich bereiterklärt, zur Unterstützung der regulären malischen Armee Militärausbilder zu entsenden. Dazu sollen auch Bundeswehr-Soldaten gehören.

      Die Islamisten aus dem Norden kontrollieren inzwischen zwei Drittel der Landesfläche. Sie hatten das Gebiet nach einem Militärputsch im März erobert und dort eine strenge Auslegung der Scharia eingeführt. Derzeit versuchen sie, weiter nach Süden vorzudringen.



      Erste Verluste sind auch schon zu beklagen, Hubschrauber Pilot ist gefallen.

      Mal sehen wo das Ganzen hinführt und ob auch wir wen schicken. Kampftuppen sind ja ausgeschlossen, aber irgendwer muss ja aufh Logistiker, Sanitäter, Fenmelder und Co aufpassen ..
      "Der dem Tode ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann."
      Friedrich von Schiller"
    • Ein Angehöriger des Geiselrettungsteams wird noch vermisst...
      Die Shabab-Miliz liess bereits verlauten, sie hätte den Soldaten gefangen genommen und er sei verletzt. Der entführte DGSE Agent sei ebenfalls noch am leben...

      independent.co.uk/news/world/a…botched-raid-8448927.html

      Hoffen wir mal das Beste.



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      In Mali gab es leider auch schon erste Verluste.
      Ein französischer Gazelle-Hubschrauberpilot ist gefallen.

      aviationweek.com/Blogs.aspx?pl…b4-45dc-8edb-c96a58c0dce0


      Einige aktuelle Bilder zu Operation Serval (so heisst die Operation der Franzosen in Mali), gibts hier:

      facebook.com/media/set/?set=a.…83.290726467639752&type=1



      [Blockierte Grafik: https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-snc7/427729_477937485585315_1182112241_n.jpg]


      21e RIMa (21e régiment d'infanterie de marine) sei in Mali im Einsatz. (Was einige der Bilder im Facebook-Link ebenfalls bezeugen)
      An den Luftangriffen seien zudem Mirage F2000D und F1CR beteiligt.
      Die zwei Gazelle-Hubschrauber gehören angeblich zum COS (Commandement des opérations spéciales). Sollen jetzt aber nicht mehr einsatzfähig sein.
      Tiger sollen beantragt sein oder so. Das hab ich nicht mehr so ganz 100%ig verstanden...

      Hier stehts genauer, für diejenigen von euch, die der französischen Sprache mächtig sind. ;)

      lemamouth.blogspot.fr/2013/01/…t-long-mais-pas-tout.html




      Mein Beileid an die Hinterbliebenen der gefallenen Franzosen. ;(
      Ich (m) arbeite aktiv an der Gleichstellung, darum parkiere ich immer auf den Frauenparkplätzen. :thumbsup:

      "Tyranny is defined as that which is legal for the government, but illegal for the citizenry" - Thomas Jefferson

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    • Tag 4 der Offensive..

      In Mali werden Franzosen wie Helden gefeiert

      Seit die Franzosen Islamisten im Mali bombardieren, wird die einst unbeliebte Kolonialmacht wieder gefeiert. Mit den Radikalen wollen die meisten malischen Muslime nichts zu tun haben. Von Alfred Hackensberger
      Französische Soldaten trainieren auf der Luftwaffenbasis in Malis Hauptstadt Bamako für den Einsatz gegen die Terroristen


      Der Taxifahrer ist wütend. "Die Islamisten sind völlig verrückt", sagt er. Einer von ihnen habe in Bamako versucht, einen Soldaten mit der Machete zu ermorden. "Genau hier", sagt der Taxifahrer und deutet mit der Hand zum Straßenrand. "Weg mit ihnen", ruft eine Gruppe von Männern, die an einem Kiosk die Schlagzeilen der ausgestellten Tagezeitungen lesen.

      Am Platz der Unabhängigkeit werden französische Nationalflaggen verkauft. In der malischen Hauptstadt wird schnell deutlich, wem die Sympathien gehören. Vor einem Jahr wäre dies noch undenkbar gewesen. Niemand hätte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, von der man 1960 unabhängig wurde, bejubelt.

      Aber nun ist alles ganz anders, seit radikale Islamisten den Norden des Landes besetzt halten und vergangene Woche versuchten, in Richtung Bamako vorzustoßen. Nun ist sogar eine militärische Intervention im eigenen Land willkommen. Paris will die Zahl von derzeit 750 Soldaten auf 2500 aufstocken. Binnen einer Wochen sollen 3300 Mann aus mehreren afrikanischen Ländern hinzu kommen.

      "Wir wollen doch keine Scharia"

      Am vergangenen Freitag begann Frankreich, Stellungen der Islamisten, die keinen Hehl aus ihrer Verbundenheit mit al-Qaida machen, zu bombardieren. "Wir wollen doch keine Scharia", sagt Amadu Kulabali, der seit dreizehn Jahren als Busfahrer in der Hauptstadt arbeitet. Die Rebellen nennen sich Ansar al-Dine (Verteidiger des Glaubens), Bewegung für Einzigartigkeit und Dschihad in Westafrika (Mujao) oder Al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqim).

      Sie sprechen islamisches Recht in einer harschen und brutalen Weise. Zum Repertoire des Strafenkatalogs zählen Schläge, das Abhacken von Händen und Steinigungen. "Wir hier in Mali sind normale Muslime", sagt Kulabali bestimmt. "Mit so einem Horror wollen wir nichts zu tun haben." Die andern Busfahrer an der Bosula Busstation nicken zustimmend.

      Viel zu tun haben sie seit mehreren Tagen nicht mehr. Ihre Tour führt normalerweise nach Niono. Aber nur wenige Kilometer davon entfernt liegt Diabali. Ein kleiner Ort, der am Montag von Islamlisten eingenommen wurde. Kulabali hat dort Familie und ist offensichtlich sehr besorgt, nachdem er seit zwei Tagen kein Lebenszeichen mehr von ihnen gehört hat.

      Die Stadt ist abgeriegelt

      "Die Stadt ist abgeriegelt", sagt Kulabali. "Die Soldaten lassen niemanden rein und die Islamisten niemanden raus." Bekannte von ihm seien zu Fuß aus Diabali geflüchtet. "Mitten in der Nacht, um von den Rebellen nicht entdeckt zu werden, die sie nicht gehen lassen wollen." Er hofft, dass mit Hilfe Frankreichs der Albtraum schnell zu Ende geht. "Wir müssen auch wieder Geld verdienen, denn jetzt will kein Mensch mehr in diese Gegend fahren."

      In Niono sammelt sich derzeit das malische Militär, um sich auf eine Offensive auf Diabali vorzubereiten, das nur 400 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt ist. "Die Franzosen bombardieren dort seit gestern", versicherte ein malischer Kommandeur aus Niono. "Wir sind bald einsatzbereit, um vorzustoßen", fügte der Offizier hinzu, der seinen Namen nicht nennen wollte. Die Einnahme von Diabali durch die Islamisten kam völlig überraschend.

      Nach dem Bombardement durch die französische Luftwaffe sollen sie nach offiziellen Angaben die Städte Gao und Timubuktu verlassen haben und sind nun im Westen Malis aufgetaucht. In Gao berichteten Bewohner, zwei große Lager der Islamisten seien zerstört worden: der Garten von Engauo und das Zollgebäude, das die Rebellen als Zentrale übernommen hatten. "Die Führer von Mujao sind verschwunden, aber einige junge Kämpfer sind in der Stadt geblieben", berichtete ein Mann aus Gao per Telefon.

      Islamisten fahren jetzt Motorrad

      "Die Islamisten haben sich in kleinere Dörfer in der Umgebung zurückgezogen." In Timbuktu soll die Lage nichts anders sein. Mittlerweile seien die Religionskämpfer nicht mehr mit ihren Pickup-Trucks unterwegs, aus Angst vor Angriffen französischer Kampfflugzeuge. Man fährt jetzt Motorrad, dem in Mali wohl am weitesten verbreiteten Fortbewegungsmittel.

      "Die Islamisten sind auf der Flucht", erklärt Oberst Kone Diarra in seinem Büro auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Bamako. "Auf der ganzen Linie", ergänzt er zuversichtlich. "Es ist nur eine Frag der Zeit, bis wir sie ganz aus dem Land vertrieben haben." Gegenüber seinem Schreibtisch steht ein großer Fernseher, auf dem der Nachrichtensender France24 läuft. Natürlich mit dem "Krieg in Mali" als Schwerpunkt. "Die malische Armee wird Diabali sehr bald angreifen", versichert der Oberst.

      Das Problem sei nur die Bevölkerung. "Wir können die Einwohner der Stadt nicht gefährden." Sie würden von den Islamisten als Geiseln und menschliche Schutzschilde benutzt. "Das beweist doch einmal mehr, dass wir es mit waschechten Terroristen zu tun haben." Oberst Diarra gehört zu den Anhängern von Amadou Sanogo. Der Hauptmann führte im März vergangenen Jahres den Militärputsch an, der zum Sturz des demokratisch gewählten Präsident Amadou Toumani Touré führte.

      Militär als Kanonenfutter verheizt?

      Das Militär fühlte sich im Kampf gegen die Tuareg als Kanonenfutter verheizt. Im Januar 2012 hatte das Nomandenvolk der Tuareg eine Rebellion gegen die Zentralregierung in Bamako gestartet. Im März wurde im Norden Malis der unabhängige Staat Azawad ausgerufen. Die neue Freiheit der Tuareg, für die sie seit fünf Jahrzehnten kämpften, währte nicht lange. Sie wurden von den Islamisten innerhalb weniger Wochen vertrieben.

      "Wir kämpfen gegen Terroristen, die eine Guerillataktik anwenden", erläutert Oberst Diarra. "Aber diese Terroristen sind bestens ausgerüstet." Seiner Überzeugung nach stammen alle Waffen aus Libyen. Während des Bürgerkriegs, der mit dem Tod des Diktators Muhammad al-Gaddafis endete, waren dort monatelang riesige Waffenlager völlig unbewacht. Jeder konnte sich nehmen, was er nur wollte. Tonnenweise wurden dort Waffen aller Art abtransportiert.

      Sanda Ould Boumana, der Sprecher von Ansar al-Dine, hatte sich am vergangenen Wochenende damit gebrüstet, man sei bestens bewaffnet. "Wir haben auch Luftabwehraketen, die man von der Schulter aus abschießen kann." Sogenannte Manpads sind die bevorzugten Waffen von Terroristen. Damit kann man Jagdflugzeuge, aber auch normale Passagiermaschinen vom Himmel holen. Das französische Armee bestätigte, dass man von der militärischen Ausrüstung der Islamisten überrascht worden sei.

      Unterstützt Algerien die Islamisten?

      Für Oberst Diarra sind die Waffen nur eine Sache. "Damit alleine kann man keinen Krieg gewinnen." Man brauche sehr viel Geld, ausreichend Benzin und moderne Kommunikationsgeräte. Für ihn steht fest, dass es ohne ausländische Hilfe schnell vorbei wäre es mit den islamistischen Rebellen. "Von wem bekommen sie die Satellitentelefone der Marke Thuraya und ihre Verbindung zum Internet?" Namen von Ländern will er unter keinen Umständen nennen und auch mit Spekulation nicht in Verbindung gebracht werden.

      Aber in Bamako sind wird überall gemunkelt, Algerien unterstütze die Islamisten. Alle Führer der drei Rebellengruppen hatten tatsächlich in ihrer langjährigen Terroristenkarriere irgendwann enge Kontakte zu algerischen Geheimdienst (DRS). Ob das heute noch so ist, weiß man nicht. Sicher aber ist, ohne die logistische Hilfe eines Staates könnten die Islamistengruppen sich in diesem riesigen Wüstengebiet, das doppelt so groß wie Deutschland ist, nicht lange halten.

      Auch Katar unter Verdacht

      Allein das Benzin für mehrere Hundert Geländewagen oder Generatoren auf geheime Weise zu besorgen, erfordert eine organisatorische Meisterleistung. In Verdacht steht auch Katar. Das kleine Golfemirat soll die Kommunikationstechnik liefern und vor allen Dingen finanzielle Unterstützung. Direkte Beweise dafür gibt es nicht. Aber in Libyen und Syrien unterstützt Katar nachweislich radikale Islamistenorganisationen.

      Zum Schluss kommt Oberst Diarra doch noch einmal auf die Waffen der Rebellen zu sprechen. "Wie kommt das ganze Kriegsgerät aus Libyen zu uns nach Mali?", fragt er rhetorisch und mit verschmitztem Gesicht.

      "Wir haben doch gar keine Grenze mit Libyen!" Ein Drittstaat müsse den Transport durch sein Hoheitsgebiet tolerieren. "Darüber sollte man sich einmal Gedanken machen!"


      Das Ganze ist wohl etwas verstrickter als gedacht. Ich denke mal in 1 bis 2 Jahren sind in Afrika wieder deutsche Soldaten stationiert - welchen Auftrag sie haben wird sich zeigen. Ich persönlich schließe Kampfeinsätze nicht aus, hat bei ISAF ja nicht anders angefangen.

      Bin gespannt was Katar bzw. Algerien zu den Anschuldigungen sagt, irgendwas ist da mit Sicherheit dran.


      Am Platz der Unabhängigkeit werden französische Nationalflaggen verkauft. In der malischen Hauptstadt wird schnell deutlich, wem die Sympathien gehören. Vor einem Jahr wäre dies noch undenkbar gewesen. Niemand hätte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, von der man 1960 unabhängig wurde, bejubelt.

      Das nenne ich dann mal Ironie des Schicksals.
      "Der dem Tode ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann."
      Friedrich von Schiller"
    • Ich für meinen Teil halte solche Militäraktionen für nicht gerade sinnvoll. Selbst wenn man die Islamisten zurückdrängt bleibt die Frage was kommt nachher. Anstatt militärisch zu intervenieren sollte man die Politik dort stärken. Problem sehe ich dort, das nach den Kolonialzeiten keine vernünftige Infrastruktur geschaffen wurde, dadurch können Islamisten relativ schnell Fuß fassen. Es kann nicht sein das ein Land von einer (offensichtlichen) Minderheit so an die Wand gefahren wird und die Mehrheit unterdrückt wird. Ohne politische Strukturen geht das natürlich einfacher, aber zum Teil ist das ja auch so weil die ehemaligen Kolonialmächte immer noch Einfluss gelten machen wollen.
      Ich frage mich nur: Wie lange will Frankreich eingreifen? Wer finanziert den Militäreinsatz in dem von der Wirtschaftskrise gebeutelten Frankreich? Ich meine das wir den Franzosen Logistikhilfe geben sollen kommt ja nicht von ungefähr.
    • Und ohne unseren "demokratischen"Freunden in Saudi A.,Katar,ect.....würden die da barfuß mit Speeren rumlaufen!
      Frankreich schützt seine wirtschaftlichen Interessen in dem Land,und in den angrenzenden Staaten wie z.B.Senegal.....gerade weil die im eigenen land eine Flaute haben können die sich einen Ausfall des Handels mit "outre mer"nicht leisten.
      Selbstverständlich werden wir dafür zahlen,aber besser mit € als mit Blut!
    • Karte mit Infos des Gebietes vom Le Monde
      Propagandakrieg durch AQIM via Twitter. Die Bilderlinks in den Twittermeldungen könnten für manche Menschen nicht geeignet sein, nur vorsichtshalber. Der erschossene FRA Soldat befindet sich nämlich in Händen von AQIM
      1. François Hollande, was it worth it?
      2. #French commander killed
      (Links funktionierten: 162305Ajan13)
      "Eigentlich werden die meisten Heere von den jeweiligen Unteroffizieren geleitet.
      Die Offiziere sind nur dazu da, der ganzen Sache etwas mehr Stil zu geben und zu verhindern,
      dass der Krieg in eine Art banale Massenschlägerei ausartet."
      (Terry Pratchett - Scheibenwelt-Romane)
    • Diese Erkenntniss hat mich in der Bundeswehr erst zum Exidealisten und dann zum Exsoldaten gemacht ;)

      Aber jut, in Mali wird es wie auch in Afghanistan eben am politischen Commitment mangeln. Die Soldaten werden ihren Auftrag erfüllen und dann wird alles wieder in pc-Konzeptlosigkeit versumpfen und vergammeln. Nach meiner bisherigen Recherche gibts in Mali auch nicht wirklich viel um Firmen anzulocken und so zumindest, wie im Irak, stellenweise Entwicklung und Stabilität zu erzeugen, also gute Chancen das es mal wieder ein "Außer Spesen nix gewesen" wird, wie wohl auch Afghanistan post-2014.

      Trotzdem, zumindest ein winziges Zucken Europas das sich sonst überall im Rückzug und Abbau befindet.
    • Besonders im Fall von Mali (wie in jedem anderen heutigen Asymetrischen Konflikt) wäre ich vorsichtig Schwarz/Weiß Bilder zu zeichnen und zu polarisieren, wenn es objektiv zugehen soll.
      Da gibt es so viele Spieler und jeder verfolgt natürlich eigene Interessen. Altruisten gibt es auf dieser Welt nun mal sehr selten bis gar nicht - wie auch - sie haben ja innenpolitisch/gesellschaftlich schon keine Überlebenschance.

      Interessant dazu - von meinem Lieblingsfranzosen ;)
      Mit offenen Karten - Instabile Staaten in der Sahelzone
    • @Leö: Du hast völlig Recht,die Tuareg die zuerst den Aufstand probten sind per se KEINE Islamisten,taten sich aber mit Diesen zusammen.Dann kämpften sie gegeneinander,nun wohl wieder zusammen.Die einstmal stabile Regierung Malis wurde durch einen Militärputsch gestürzt,bisher gibt es keine legitimierte,demokratisch gewählte Regierung.Die "Rebellen"sind auch wieder nur Statthalter für die Interessen anderer Gruppierungen und Interessen.
      Frankreich prescht vor weil die wirtschaftliche Interessen in der gesamten Region haben und ein Übergreifen auf z.B.den Senegal befürchten....
      Gut und Böse gibts auch in diesem Konflikt wieder nicht.
    • ALCs schrieb:

      Das aber Frankreich auch sehr blauäugig ist, zeigt das das Militär ja die Macht ergreifen konnte ohne das die Politiker in Frankreich reagiert hätten.
      Frankreich hat nicht eingegriffen weil Mali nicht darum gebeten hat und die grundlegenden Interessen gewahrt blieben. Es kann Frankreich ganz egal sein welche Regierungsmafia den Karren dort unten weiter in den Dreck fährt so lange die eigenen Interessen gewahrt bleiben. Das ist bei selbsternannten Gotteskriegern aber nicht mehr der Fall. Hinzu kommt das man in unserem politischen Klima nicht geradlinig handeln kann sondern hahnebüchene humanitäre Vorwände braucht um seine staatlichen Interessen zu sichern. Jetzt rennt man in Mali mit Frankreichflaggen rum und alles ist tuffig, für Frieden, Freiheit, Demokratie und ein besseres Leben für Ahmed von nebenan.

      Stell dir den gleichen Einsatz ein paar Jahre früher vor unter allgemeinem Geschrei der Zivilbevölkerung das die Kolonialisten wieder kommen und sicher bald alle in Ketten legen.
      In unserer westlichen Welt geht es nun Mal um Bilder, und die aktuellen Bilder sind doch herzerwärmend schee.

      Das Kind ist nur in den Brunnen gefallen wenn du den Sinn des Einsatzes darin siehst aus dem vor die Wand gefahrenen Mali einen stabilen demokratischen wohlhabenden Staat nach afghani...irakisc....bosni....äääääh halt ganz tollem Staat zu machen.
    • Eroberung in Mali: Frankreich bombt Weg nach Diabaly frei

      Französische und einheimische Truppen verzeichnen in Mali wichtige Bodengewinne: Die Einheiten konnten offenbar die Stadt Diabaly teilweise erobern - endgültig befreit ist sie aber noch nicht. Zuvor hatte es massive Angriffe aus der Luft gegeben.

      Diabaly - Frankreich setzt seine Boden- und Luftoffensive in Mali mit neuen Angriffen fort, die verbündeten Nachbarstaaten ziehen mit Hunderten Soldaten nach. Rund 200 französische Soldaten rückten am Montag in Richtung Diabaly vor, verstärkt von Hubschraubern und Aufklärungsflugzeugen, wie die Truppenführung mitteilte.

      Anders als von der malischen Regierung behauptet, sei die Ortschaft aber noch nicht komplett von den Rebellen zurückerobert. "Wir wissen noch nicht, was wir dort vorfinden werden", sagte ein hochrangiger Militär. Auch der Ort Douentza soll kurz vor der Befreiung stehen.

      Französische Kampfjets und Helikopter hatten am Sonntag erneut gut ein Dutzend Angriffe auf die islamistischen Extremisten geflogen, wie die Streitkräfte mitteilten. Die Hälfte davon habe "Fahrzeugen von Terroristen" gegolten. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte, es habe dem Anschein nach keine zivilen Opfer, dafür aber "erhebliche" Verluste in den Reihen der Rebellen gegeben.

      Die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahestehenden Rebellen hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht. Zuletzt waren sie immer weiter nach Süden vorgerückt, wo Regierungstruppen versuchten, die Stellung zu halten.

      Die für die blutige Geiselnahme im benachbarten Algerien verantwortlichen Extremisten drohten mit weiteren Attacken auf ausländische Ziele, falls Frankreich seinen Einsatz in Mali nicht sofort beendet.

      Frankreich hatte seinen Militäreinsatz zur Unterstützung der malischen Streitkräfte am 11. Januar gestartet. Am Samstag forderte Außenminister Laurent Fabius die afrikanischen Streitkräfte auf, möglichst bald die Einsatzführung zu übernehmen. Nach Angaben seiner Regierung trafen am Sonntag zudem rund 400 Soldaten aus Nigeria, Togo und Benin in der malischen Hauptstadt Bamako ein.

      Nächste Geberkonferenz steht an

      Die Bundesregierung kündigte am Montag "konkrete Zusagen von uns Deutschen" für die internationale Geberkonferenz in Addis Abeba am 29. Januar an, um den Einsatz der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) in Mali weiter zu unterstützen. Die deutsche Nothilfe zugunsten der malischen Bevölkerung sei zuletzt schon auf 13 Millionen Euro aufgestockt worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

      Die afrikanische Regionalgruppe könnte das Engagement indes teurer zu stehen kommen als bislang gedacht. Die Kosten des Militäreinsatzes würden die Marke von 500 Millionen Dollar (375 Millionen Euro) möglicherweise noch übersteigen, sagte Ecowas-Kommissionspräsident Kadré Désiré Ouédraogo.

      jok/AFP



      Konkrete Zusagen, mal sehen ob es wieder bei Flugzeugen bleibt oder ob Bodentruppen egal welcher Art entsendet werden.

      Wird auf jedenfall ein teurer "Spaß" mit über 500 Millionen $.
      "Der dem Tode ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann."
      Friedrich von Schiller"
    • Schon klar, aber finanzielle Hilfe ist mit meist auch mit Militärpräsenz verbunden. Irgendwer muss ja auf Projekte aufpassen etc, weil die Malinesischen Streitkräfte das derzeit nicht hinbekommen werden.

      Ist in Afghanistan ja nicht anders, die finanzierte Schule wird oft besucht und geschaut das da kein Unfug getrieben wird - das es in der Praxis oft nicht ganz so aussieht ist n anderes Blatt Papier.
      "Der dem Tode ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann."
      Friedrich von Schiller"
    • Dreh das Rad mal ca. 20 Jahre zurück, da hat die Bundesrepublik Deutschland sich regelmäßig aus der Verantwortung gekauft. Die Checkbuch-Politik war derzeit überaus angesagt, und bei der aktuellen Akzeptanz der Einsätze in der Bevölkerung, bin ich gespannt, wie lange es noch braucht, bis Wir wieder dahin zurückkehren.
      Shep
    • Shepherd 73 schrieb:

      Die Checkbuch-Politik war derzeit überaus angesagt, und bei der aktuellen Akzeptanz der Einsätze in der Bevölkerung, bin ich gespannt, wie lange es noch braucht, bis Wir wieder dahin zurückkehren.


      Da geb ich dir recht, aber Deutschland verliert langsam das Gesicht was solche Konflikte angeht bei seinen Verbündeten.

      Ein Einsatz in Mali könnte durchaus "freundlicher begrüßt" werden denke ich, weil man da eben sieht was die Islamisten veranstalten, was ja auch über Malis Grenzen hinaus geht wenn man das aktuelle Geiseldrama in Algerien betrachtet.

      Afghanistan im Vergleich wurde nie gezeigt was gemacht wird, also die Taten der Taliban, da war 9/11 der ausschlaggebende Punkt.

      Ob es ein Mandat geben wird das Bodentruppen zulässt oder nicht werden wir sehen, aber nur 2 Flugzeuge sind zu wenig.
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