Lungenquetschung durch Reanimation ?

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    • Um bei der Reanimation die Lunge zu schädigen, müssten ja einige grobe Fehler gemacht werden.
      Da die Lunge ja doch recht weit nach hinten (dorsal) liegt, und die Hände (medial) auf das Brustbein gehören.
      Die Lunge wird ja durch die Rippen geschützt und diese halten doch einiges aus.
      Es gibt Fälle bei denen gebrochene Rippen bei einer Reanimation die Lunge verletzt haben, aber wie gesagt
      von Quetschungen habe ich noch nicht gehört.
      ?(
      Alles Liebe aus Aachen
      LG Walter

      Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten :!:
      Lieber ein Wolf Odins... als ein Lamm Gottes
    • Ok... dann war das doch nicht ich sondern die Maschine wo der drinhang. Montag abend war somit meine erste erfolgreiche Reanimation nachdem es sooo schlecht aussah.
      Nach ca. 15 min war wieder Puls da, nach weiteren ca. 15 min. flugfähig und ab. Gestern abend dann genau erfahren was verletzt ist... einiges aber er wirds überleben. Die Frage ist nur wie ... keiner weiß wie lang er leblos in der Maschine hing und das Hirn keinen Sauerstoff bekam.
    • 2 Tage nach dem Unfall bin ich mit dem Rad an der Firma vorbei gefahren. Da wer im Hof gearbeitet hat bin ich hin und hab gefragt wie es dem Kollegen geht. War mir in dem Fall einfach ein Bedürfnis.

      Da wurde mir dann mitgeteilt was im Krankenhaus alles an Verletzungen festgestellt wurde. Ich hab diese Details nicht diagnostiziert. Ich hab nur einen leblosen grauweiss farbenen Menschen vorgefunden der in einer Maschine hängt und das ich nun schnell handeln muss wenn überhaupt noch was zu retten geht.
    • Ich wäre mit der Euphorie etwas zurückhaltender!
      Weis man wie lang der gute Mann ohne Sauerstoff da rum "gehangen" (näheres konnte man ja bisher noch nicht lesen von Pyro) ist.
      Ist dann natürlich echt super wenn der Mann dann sein weiteres "Leben" im Wachkoma oder als Volldepp in der Gesellschaft verbringen muß weil er zb nach 20 min ohne Sauerstoff und dadurch Matsch im Hirn, reanimiert wurde.
      Manchmal ist es besser nix zu machen.
      Sagen sogar Notärzte und RetAssis mit den ich die letzten 6 Wochen unterwegs war. Ist natürlich immer schwierig. Aber ICH wäre NICHT stolz auf mich wenn ich einen zum Volldeppen gemacht hätte der zu 100% Pflegebedürftig ist.
      So Feuer frei!
    • Firemedic schrieb:

      Tja, hinterher ist man immer schlauer. Wie lange der Sauerstoffmangel bereits bestand, weiß man leider nur selten zu Anfang einer Reanimation, vor allem nicht als Ersthelfer. Ich könnte es noch weniger mit meinem Gewissen vereinbaren, nicht alles getan zu haben, um jemanden zu retten, als eine mögliche Hirnschädigung in Kauf zu nehmen.

      Viele Grüße
      Firemedic


      100% :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      und @FschPzJg wer als Rettungsassistent ohne eindeutige Zeichen, das der Patient schon länger und "unwiderruflich" tot ist, keine Reanimation durchführt, macht sich strafbar !!!

      Die Feststellung des Todes und Anordnung der Einstellung der Reanimation ist Sache des Arztes.

      Selbst eine vorliegende Patientenverfügung greift erst im Krankenhaus, oder nach Intervention des Arztes. Der Rettungs- (sanitäter) assistent / Notfallsanitäter, muss die Reanimation starten.

      Ob eine Reanimation, oder das daraus resultierende Ergebnis, sinnvoll ist ist halt nicht unsere Entscheidung!
      Alles Liebe aus Aachen
      LG Walter

      Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten :!:
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    • bigw schrieb:

      Die Feststellung des Todes und Anordnung der Einstellung der Reanimation ist Sache des Arztes.
      Das ist mir bekannt.

      bigw schrieb:

      Der Rettungs- (sanitäter) assistent / Notfallsanitäter, muss die Reanimation starten.
      Auch das ist mir bekannt.


      Hab ja nicht gesagt das der Retassi die Reanimation beendet sondern das passiert meistens in Absprache des Teams sprich Arzt und seinen Retassis.

      Hab auch nie geschrieben das es ein einfacher Job ist den die Notärzte und Retassis machen. Ich möchte ihn NICHT machen daher höchsten Respekt an dieser stelle an all die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen Helfer!!

      Ich habe das geschrieben weil meinem bestem Freund sowas passiert ist. Er hatte einen Autounfall in einem Mazda MX5 altes Model und das Auto lag dann auf seinem Kopf quasi und der Notarzt der dann nach ca 20 min zur Unfallstelle kam hat es tatsächlich geschafft meinem Freund wieder zu beleben. Er war damals in guter Physischer Verfassung sonst hätte das nicht geklappt.
      Ende vom Lied war das sich mein Freund noch weitere 4 Jahre im Wachkoma unter schmerzen am "Leben" war und dann endlich durch eine Lungenentzündung seine ruhe gefunden hat.
    • Solange keine Verletzungen bestehen, die nicht mit dem Leben vereinbar sind, keine Patientenverfügung vorliegt oder der Patient nicht nah am dreistelligen Alter ist, wird kein Arzt eine Reanimation unterlassen. Du kannst ja, solange der Patient nicht beobachtet reanimationspflichtig geworden ist, nie sagen, wie lang schon kein Kreislauf da ist. Deshalb fängst du grundsätzlich erstmal an mit Reanimieren. Klar ist es leider viel zu oft der Fall, dass die Patienten hinterher im Wachkoma liegen oder sonstige Schäden davontragen, aber wer weiß das schon vorher?

      Aber BTT: Dann muss der Brustkorb schon massiv eingedrückt worden sein bei der Reanimation. Du kannst dir ja mal deinen Brustkorb von der Seite anschauen und mal überlegen, wie viel Tiefe es braucht, bis dein Brustbein deine Lunge gegen die Wirbelsäule drückt. Reanimationshilfsmittel wie der LUCAS, die die Herzdruckmassage übernehmen, können nie so tief komprimieren, da die Drucktiefe auf max 6cm nach der aktuellen ERC Richtlinie festgelegt ist.

      Könnte es sein, dass sich der Mitarbeiter einfach täuscht und es vllt n Pneumothorax oder n Pleuraerguss war? Das wäre nämlich deutlich wahrscheinlicher.
    • Ich sehe, hier wird fleissig diskutiert...

      Also ich habe gerade gesucht nach so einer Maschine, ich hab im Internet nix gefunden. Ich weis auch nicht ganz genau was das ist... es war eine grosse Trommel die schräg montiert war, ziemlich heiss war und am Ende der Trommel eine Art Sammelbehälter der mittels Hydraulikzylinder nach oben und unten fuhr. Da drin waren lauter frisch gewaschene Handtücher, evtl. ein Trommeltrockner... aber ich find kein Bild.

      Aus irgend einem Grund hat der Mitarbeiter mit der rechten Hand da reingefasst und plötzlich fuhr der Behälter nach oben. Die Kante vom Behälter hat dann auf einer Linie linkes Schultergelenk - rechte Brustwarze den Oberkörper gegen ein Rahmenteil gequetscht bis auf ca. 15 cm - da war der Endanschlag.
      Stellt Euch das so vor als würdet Ihr mit einer Giesskanne den Bodensatz Wasser aus einer Regentonne ausschöpfen wollen, Ihr bückt Euch in die Tonne und plötzlich fährt die Tonne nach oben und drückt Euch gegen eine Wand bzw. Rahmenteil...



      Wir waren noch aufgrund eines vorhergehenden Brandeinsatz im Feuerwehrhaus, teils angezogen da die Atemschutzgruppe noch eine Brandbegehung in Hopfentrocknungsanlagen machen wollte als der Alarm reinging. Deswegen schnappte sich jeder seinen Helm und Handschuhe und beim 2. Aufheulen der Sirene ging das erste Auto raus aus der Wache... Entfernung zum Einsatzort ca. 700m - Zeit von Alarmierung bis zu unserem Eintreffen maximal 1 Minute.... gerade Zeit um Aidshandschuhe anzulegen und kurz einstimmen wer was macht.

      Ich bin hinter dem Kommandanten als zweite Person mit dem SanRucksack reingerannt und wir fanden eben die geschilderte Situation... leblose Person, keine Vitalfunktionen mehr, grauweisse Farbe am linken Arm, in der Maschine hängend, keine Info wie lange schon.

      Kommandant rannte wieder raus um Lage an Einsatzleitstelle zu melden, Schere und Spreizer zu befehlen, der dritte Kamerad hatte Werkzeug dabei und wir standen dann da und wussten es pressiert. Ich hab um den Behälter herum gesehn und sah den Hydraulikzylinder mit Hydraulikleitung, 5s abstimmung mit Kamerad und dann öffneten wir mit einem Gabelschlüssel die Verschraubung, Öl spritzte, Behälter senkte sich und die eingeklemmte Person flog uns entgegen.

      Dann ging alles ganz schnell, raus in den Vorraum, Hemd weg, Gebiss aus dem Mund raus, Herzdruckmassage und Beatmen, Defi ran, andere Kameraden schirmten mit einer Decke den Bereich ab weil wie immer gibts unzählige Gaffer ... bis gefühlt 5 Min später der erste Rettungswagen eintraf und kurz drauf auch der erste Notarzt. Weder Rettungssanis noch Notarzt haben gefragt wie lang die Situation schon so ist, alle machten sich sofort an die Behandlung, legten Zugänge, Infusionen, Schmerzmittel und was weis ich was noch alles an während ich drückte...
      Nachdem die wichtigste Medizinische Versorgung stand und alle möglichen Geräte angeschlossen waren wurde ich nach ca. 10 Min abgelöst. Zu der Zeit war dann auch schon der Hubschrauber unterwegs und die Kollegen der nahgelegenen Werksfeuerwehr die nen LUCAS haben.

      Ich ging erst mal weg, Pause und hab mir ne Flasche Wasser reingekippt - als ich zurück kam und seitlich reinsah hörte ich das er wieder da war, Puls, Herzschlag usw.
      Für mich war das in diesem Moment ein irre Glücksgefühl, es war riesig toll.

      Nachdem der Patient im Heli war auf dem Weg ins KH, die Einsatzstelle gesäubert wurde kam es auch zu ein paar Gesprächen. Hier hat uns der Notarzt grosses Lob ausgesprochen und ein Maßgeblicher Faktor für diesen vorübergehenden Erfolg war unsere kurze Einsatzzeit und das schnelle Handeln, Befreiung aus der Maschine und HLW.


      Ich habe noch nie eine HLW gemacht bei einer Person die einen zerdrückten Brustkorb hatte, mit mehreren gebrochenen Rippen. Als ich dann das mit der Lungenquetschung hörte war ich irgendwie verunsichert ob ich das war... aber wenn ich was falsch gemacht hätte hätten die Rettungssanis oder der Notarzt was gesagt zu mir... also muss das in der Situation gepasst haben. Überhaupt ist jede Ernstsituation anders, immer einzigartig, ganz anders wenn statt einer Puppe ein echter Mensch da liegt... irgendwie kann man das nicht alles trainieren und lernen - zumindest nicht wenn man das nicht Hauptberuflich macht.


      Jetzt muss man eben abwarten und schaun wie die Genesung läuft und was für Schädigungen bleiben... definitv gibt es Fälle da sollte man das ganze akzeptieren und keine Reanimation starten... aber wer kann das in dieser Situation entscheiden? Wer trägt da die Verantwortung und Konsequenzen?

      Ich würde mich freuen wenn der Mensch wieder wird, keine oder nur wenige Schäden bleiben und er noch lange arbeiten und leben kann. Wenn dies eintritt, dann kann ich auch ein bisschen Stolz sein. Wenn das nicht eintritt... hab ich wenigstens alles gegeben, alles versucht und alles gemacht für ein gutes Gewissen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pyro ()

    • Pyro schrieb:

      Ich würde mich freuen wenn der Mensch wieder wird, keine oder nur wenige Schäden bleiben und er noch lange arbeiten und leben kann. Wenn dies eintritt, dann kann ich auch ein bisschen Stolz sein. Wenn das nicht eintritt... hab ich wenigstens alles gegeben, alles versucht und alles gemacht für ein gutes Gewissen.
      Ja das hoffe ich auch für den Typ.
      Hast du gut gemacht Pyro! Lob und Anerkennung!
      Ist halt immer wenn das Wörtchen wenn nicht wär. ;)
      Ich hoffe das der Typ das gut übersteht. Das was meinem Freund passiert ist das wünsche ich nicht mal meinen größten Feind.
    • Ja, bei den persönlichen Erfahrungen die Du gemacht hast siehst du das alles aus einem anderen Blickwinkel. Da kann sich keiner von uns reindenken oder vorstellen wie das ist solange man nicht selbst in der nahen Bekanntschaft betroffen ist. So wie bei Dir der Fall war gebe ich Dir auch recht.

      Für mich war das in der Situation aber keine Sekunde ein Thema das ich darüber nachdenke die Reanimation zu verweigern. Hätte ich das nicht gemacht, wäre es ein anderer gewesen.

      Ich denke oder hoffe das ich erfahren werde die die Sache ausgeht und dann schaun wir mal-.
    • Die Quetschung der Lunge kommt mit Sicherheit vom traumatischen Ereigniss das schlussendlich zur Reanimation geführt hat, du hast absolut nichts falsch gemacht bei der Herzdruckmassage.

      Pyro schrieb:

      Jetzt muss man eben abwarten und schaun wie die Genesung läuft und was für Schädigungen bleiben... definitv gibt es Fälle da sollte man das ganze akzeptieren und keine Reanimation starten... aber wer kann das in dieser Situation entscheiden? Wer trägt da die Verantwortung und Konsequenzen?


      Es gibt genau zwei Wege, die zur Entscheidung führen, dass eine Reanimation unterbleibt:

      1. Weg: sichere Todeszeichen (beginnende Zersetzung, Leichenflecken, Leichenstarre, usw.) oder nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen (Kopf ab, wenn ersichtlich ist, dass kein Volumen mehr im Körper ist, usw.)

      2. Weg: Der Notarzt (und nur der Notarzt, zumindest hier in Deutschland im zivilen Bereich) entscheidet sich gegen eine Reanimation. Er trägt dann auch die Konsequenzen.
    • Heute in der FFW-Übung hab ich darüber wieder was erfahren.

      Kiefer war gebrochen, Lunge gequetscht, 6 Rippen gebrochen und der Verletzte ist inzwischen aus dem künstlichen Koma heraussen, es geht Ihm gut, man könnte Ihn besuchen, er kann sich normal bewegen, sprechen usw.

      Scheinbar war das Gehirn nicht lange oder gar nicht ohne Sauerstoff... also bisher alles gut.
    • Aisbär schrieb:


      Es gibt genau zwei Wege, die zur Entscheidung führen, dass eine Reanimation unterbleibt:

      1. Weg: sichere Todeszeichen (beginnende Zersetzung, Leichenflecken, Leichenstarre, usw.) oder nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen (Kopf ab, wenn ersichtlich ist, dass kein Volumen mehr im Körper ist, usw.)

      2. Weg: Der Notarzt (und nur der Notarzt, zumindest hier in Deutschland im zivilen Bereich) entscheidet sich gegen eine Reanimation. Er trägt dann auch die Konsequenzen.



      Wahre Begebenheit... wurde ein Erste Hilfe Ausbilder von einem Kursteilnehmer gefragt wie viele cm der Kopf vom Körper weg sein muss damit der Mensch tod ist....


      Die oben genannten sicheren Todeszeichen Zersetzung, Leichenflecken, Leichenstarre treten aber erst nach einer imens langen Zeit auf oder? Bei einem Unfall der in absehbarer Zeit gemeldet wird und Rettungskräfte vor Ort sind kommt das doch nicht wirklich vor oder?
    • Genau, die Leichenstarre tritt als erstes Zeichen nach ca 1-2 Stunden als erstes an den Augenliedern auf. Deshalb gilt, Reanimieren bis der Arzt kommt und der entscheidet. Ausnahme wie gesagt, nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen.

      Super, dass es ihm besser geht. Allein das zeigt, dass ihr schnell genug wart und alles richtig gemacht habt :)
    • @Pyro: Wollte dir hier auch nur kurz meinen "Respekt" und meinen Dank mitteilen, das du so vorbildlich Gehandelt hast :thumbsup: . Wie man bei meinem neuen Artikel hier sehen kann: "Helfen scheint nicht mehr in Mode zu sein"

      Auch von mir an die "gerettete" Person alles Gute - Und nochmals Dank an dich und deine Feuerwehrkameraden für´s helfen :thumbup:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneKiloMike ()