Fallzahlen H1N1 in Deutschland (Letzte Änderung 11.08.2009)

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    • Fallzahlen H1N1 in Deutschland (Letzte Änderung 11.08.2009)

      Situationseinschätzung zur Neuen Influenza

      11.08.2009.
      In Deutschland sind dem Robert Koch-Institut mit Datenstand vom 10.8.2009 (15.00 Uhr) insgesamt 10.155 Fälle der Neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) übermittelt worden. Gegenüber der letzten Aktualisierung (Datenstand 7.8.2009, 15.00 Uhr) wurden 385 Fälle neu übermittelt. Der Anstieg wird nach wie vor hauptsächlich durch Reiserückkehrer verursacht, die nach Rückkehr aus dem Urlaub mit neuer Influenza gemeldet werden (294 Fälle), 91 Fälle wurden in Deutschland erworben (autochthon). Als Fälle werden sowohl Personen mit einer Labordiagnose ausgewiesen, als auch Erkrankte, bei denen selbst keine Labordiagnose durchgeführt wurde, die aber Kontakt zu anderen laborbestätigten Erkrankten hatten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung auf die Bundesländer. In der Regel sind die Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mild verlaufen.

      Situation in Deutschland (Bundesländer): Stand 10. August 2009, 15:00 Uhr


      Baden-Württemberg

      1014 gesamt
      922 laborbestätigt
      218 davon in DE erworben

      Bayern
      873 gesamt
      808 laborbestätigt
      277 davon in DE erworben

      Berlin
      265 gesamt
      249 laborbestätigt
      76 davon in DE erworben


      Brandenburg
      123 gesamt
      108 laborbestätigt
      34 davon in DE erworben

      Bremen
      93 gesamt
      89 laborbestätigt
      32 davon in DE erworben


      Hamburg
      177 gesamt
      160 laborbestätigt
      38 davon in DE erworben


      Hessen
      520 gesamt
      458 laborbestätigt
      68 davon in DE erworben


      Mecklenburg-Vorpommern
      87 gesamt
      73 laborbestätigt
      4 davon in DE erworben


      Niedersachsen
      1866 gesamt
      1804 laborbestätigt
      333 davon in DE erworben


      Nordrhein-Westfalen
      3716 gesamt
      3577 laborbestätigt
      866 davon in DE erworben


      Rheinland-Pfalz
      523 gesamt
      495 laborbestätigt
      66 davon in DE erworben


      Saarland
      152 gesamt
      149 laborbestätigt
      10 davon in DE erworben


      Sachsen
      173 gesamt
      168 laborbestätigt
      59 davon in DE erworben


      Sachsen-Anhalt
      181 gesamt
      138 laborbestätigt
      52 davon in DE erworben


      Schleswig-Holstein
      247 gesamt
      201 laborbestätigt
      76 davon in DE erworben


      Thüringen
      145 gesamt
      119 laborbestätigt
      23 davon in DE erworben


      Summe

      10155 gesamt

      9518 laborbestätigt
      2232 davon in DE erworben (!!)


      Weitere Informationen (Letzte Änderung 14.08.2009)

      In der 32. Kalenderwoche (vom 3.08. bis 9.08.2009) war die Zahl der übermittelten Neuinfektionen gegenüber den beiden Vorwochen etwas zurückgegangen. Ob es sich hierbei um einen längerfristigen Trend handelt, kann noch nicht bewertet werden. Dem Robert Koch-Institut wurden in der 32. Kalenderwoche 2279 Neuinfektionen übermittelt. Die Zahl der Neuinfektionen pro Woche war in den Vorwochen angestiegen (1179 neue Fälle in der 29. Kalenderwoche, 2677 Fälle in der 30. Kalenderwoche, 2847 Fälle in der 31. Kalenderwoche). Weiterhin wird bei der Mehrheit der neu diagnostizierten Fälle (rund 80 Prozent) eine mögliche Infektion im Ausland angegeben. Auch die absolute Zahl der in Deutschland erworbenen (autochthonen) Infektionen ist weiter angestiegen, der Anteil an den Gesamtmeldungen ist jedoch stabil geblieben (rund 20 Prozent). Das Grippe-Beobachtungssystem der Arbeitsgemeinschaft Influenza schätzt die Zahl der akuten respiratorischen Infektionen weiterhin in einem für die Jahreszeit üblichen Bereich. Der Anteil der positiven Virusfunde bei den im Nationalen Referenzzentrum untersuchten Influenza-ähnlichen Erkrankungen (Positivenrate) lag in der 31. Kalenderwoche bei 8% (5 von 61 untersuchten Patienten), in der 32. Woche bei 15% (6 von 41 untersuchten Proben).

      Angesichts der aus betroffenen Staaten eingeschleppten Infektionen und den auch in Deutschland („autochthon“) erworbenen Infektionen ist die Bedeutung der persönlichen Hygienemaßnahmen unverändert hoch, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei vielen Kontakten zu anderen, etwa in Schulen. Es ist bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann. Daher sollten kranke Kinder nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen. Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und dann durch direkten Kontakt oder z.B. über die Hände weiterverbreitet werden. Daher wird insbesondere häufiges Händewaschen empfohlen und das Husten in den Ärmel statt in die Hand.
      Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist. Eine weitere Ausbreitung der neuen Grippe auch in Deutschland ist nicht zu vermeiden. Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland wurden daher an die neue Situation angepasst, insbesondere haben die Bundesländer Impfstoff für die besonders gefährdeten Gruppen bestellt.

      Die WHO hat die Pandemie bislang als moderat eingestuft. Bei einer großen Verbreitung könnte auch ein Virus, das bei gesunden Menschen vorwiegend moderate Symptome verursacht, große Auswirkungen auf eine Gesellschaft haben. Das Virus ist gut von Mensch zu Mensch übertragbar. Es ist außerhalb der normalen Grippesaison aufgetreten, es gibt keine oder nur eine beschränkte Immunität gegen das neue Virus, noch keinen Impfstoff, und es sind andere Altersgruppen betroffen. Hinzu kommt, dass Grippeviren ihr Erbgut ständig verändern. Im Unterschied zu den gut charakterisierten saisonalen Influenzaviren ist die weitere Entwicklung des neuen Erregers nicht bekannt, insbesondere seine Auswirkungen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit. In früheren Pandemien gab es häufig eine zweite, schwerere Welle.

      Die Symptome der neuen Grippe sind ähnlich wie bei saisonaler Influenza, vor allem Fieber, Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen. Todesfälle sind bislang vor allem auf dem amerikanischen Kontinent aufgetreten, in der Europäischen Union sind bislang mehr als 40 Todesfälle registriert worden, die meisten davon in Großbritannien. Auch in Deutschland sind Todesfälle nicht auszuschließen, bislang gab es einige schwere Verläufe. Nach Angaben der WHO sind viele, aber nicht alle schweren Fälle bei Menschen mit Grunderkrankungen aufgetreten (Statement to the press by WHO Director-General Dr. M. Chan, 11.06 2009).

      Bei den bisher im Nationalen Referenzzentrum für Influenza im Robert Koch-Institut untersuchten neuen Influenzaviren haben sich die so genannten Neuraminidasehemmer als wirksam erwiesen.

      Stand: 18.08.2009


      "Bellum omnium contra omnes."
      Krieg von Allen gegen Alle.