Review über Buch Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte / Saul David

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    • Review über Buch Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte / Saul David

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      'Von der Schlacht im Teutoburger Wald bis zur Operation Desert Storm'
      Heyne, 2004, ISBN 3-453-86127-2, € 9.95


      "Unfähige Kommandeure, katastrophale Pläne, Einmischung von Politikern,
      übertriebenes Selbstvertrauen oder ganz schlicht Truppenversagen, das
      sind die Ursachen, die Saul David als diejenigen ausgemacht hat, die
      für große militärische Fehlschläge verantwortlich sind. Insgesamt 30
      der größten verlorenen Schlachten, gescheiterte Kreuzzüge und im Fiasko
      endende Waffengänge hat er in diesem Band versammelt, der lehrreich und
      klug in fünf Kapiteln die Hauptgründe für das Scheitern im Krieg
      resümiert. "Wenn dieses Buch irgendetwas beweist, dann, dass keine
      Macht gegen militärische Katastrophen immun ist, wie gut ihr Ruf auch
      sein mag", schreibt der Autor in seinem Vorwort. Und in der Tat: Für
      jede militärische Macht lassen sich wohl Beispiele für eklatante
      militärische Fehleinschätzungen, Niederlagen und Blamagen finden. David
      hat aus der großen Fülle an Fallbeispielen, die er studiert hat, die
      aus seiner Sicht wichtigsten Typen militärischer Schmach ausgewählt und
      hinsichtlich ihrer Ursachen analysiert.
      Angefangen beim ersten
      afghanisch-britischen Krieg (1838–1842), "eines der spektakulärsten
      Beispiele für das Versagen eines Generals" über das "Fiasko von
      Arnheim", die "Katastrophe von Sedan", "Stalingrad", die
      "Kaiserschlacht" (dem letzten Versuch der Deutschen, den Ersten
      Weltkrieg zu gewinnen), bis zur Demütigung der Amerikaner durch den
      Doppelangriff der Achsenmächte am "Kasserine-Pass" im Februar 1943
      durchschreitet David auf sicheren Sohlen die Militärgeschichte nicht
      chronologisch, sondern gemäß der von ihm identifizierten
      Misserfolgsursachen.
      Bei alldem präsentiert David auch für
      militärhistorisch nur mäßig Interessierte bedenkenswerte Einsichten.
      Etwa die: "Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht hat Italien
      kein Monopol, was die Unfähigkeit auf dem Schlachtfeld betrifft." Wer
      Antennen hat für solcherlei Humor, für den gibt dieses einem so ernsten
      Thema gewidmete Buch also auch den ein oder anderen Anlass zum
      Schmunzeln. --Hasso Greb

      handliche sammlung lehrreicher lektionen
      eine
      gute sammlung von kurzen beschreibungen und analysen über missglückte
      militärische operationen. anhand einer einfachen struktur (unfähige
      kommandeure, katastrophale pläne, einmischung durch politiker,
      übertriebenes selbstvertrauen und truppenversagen) werden sequenzen aus
      der geschichte erläutert. dies in einer verständlichen sprache und mit
      einem detaillierungsgrad, welchen einem die wichtigsten aspekte offen
      legt, aber nicht vollständig mit fakten zudeckt, welche den blick auf
      das ganze (welcher in den beschrieben episoden eben all zu oft verloren
      ging) zu verdecken. das buch erlaubt einem auch, beliebig zwischen den
      kapiteln zu springen - man muss somit nicht über general custer lesen,
      wenn einen eher kriege im europa des 20. jahrhunderts interessieren.
      gewisse kritische anmerkungen seien trotz des überwiegend positiven
      eindruckes erlaubt:
      - wie schon meine vor-rezensenten
      geschrieben haben, ist es ein bisschen empire-lastig. dies ist für mich
      insofern nicht so wichtig, als dass die engländer einige sehr gute
      lektionen offerieren (wenn auch unfreiwillig und mit unnötigem
      blutzoll).
      - gewisse beschreibungen der operationen sind schwierig
      nachzuvollziehen. oft hat es durchaus aussagekräftige karten, welche
      einem helfen. jedoch nur höchstens eine pro episode. hier wurde an
      falscher stelle gegeizt. die lagesituation in zwei oder drei
      zeitpunkten anzugeben, wäre höchst hilfreich.
      - es sind nur
      operationen einbezogen, welche schlussendlich schief gegangen sind,
      sprich mit einer niederlage geendet haben. viele fehlschläge haben aber
      nicht zwangsläufig mit einer niederlage enden - 'verpasste chancen'
      wäre eine mögliche ergänzung. operationen, welche ohne niederlage, aber
      ohne wirklich erreichen der gesetzten/möglichen ziele geendet haben.

      Ob Sieg oder Niederlage eine spannende Geschichte
      Ich
      kaufte dieses Buch unter der Erwartung ein breit gefächerstes Spektrum
      an Schlachten detailiert beschrieben zu bekommen.Diese Erwartung wurde
      auch zu 90% erfüllt,leider bezieht sich Saul David zu sehr auf das
      Britische Empire,das ist der Grund warum es keine 5Sterne
      bekommt.Ansonsten beschreibt er die Schlachten sehr genau und bringt in
      den Schlachtenverlauf ein paar humorvoller Anekdoten ein.Dies sorgt zur
      Auflockerung des Textes,der auch für Laien sehr gut verständlich
      ist.Wenn man an Militärgeschichte interessiert ist,ein
      Pflichtkauf!Allerdings nur um sich über verschiedene Schlachten zu
      informieren,da diese nur sehr oberflächlich behandelt werden.Wenn man
      schon das Buch von Andy McNab "Bravo Two Zero" gelesen hat kann man
      sich das Kapitel über die SAS Einheit sparen.Ansonsten ein wirklich
      gutes Buch und sollte in keinem Bücherschrank,der Milititärhistorie
      fehlen.

      Kurzweilige Beschreibungen historischer Schlachten
      Das
      im Titel gegebene Versprechen "Die größten Fehlschläge der
      Militärgeschichte" zu präsentieren, kann der Militärhistoriker Saul
      David nicht erfüllen - dafür sind die 30 vorgestellten Schlachten viel
      zu sehr auf das britische Empire bezogen.
      Ebenso leidet das Werk
      an einem Mangel an Wissenschaftlichkeit: Saul David hat einfach ein
      paar sehr bekannte und einige wenig bekannte Schlachten der Geschichte
      aus anderen Büchern exzerpiert und vorgestellt. Vor und nach jeder
      Schlachtenbeschreibung gibt er ein paar Zeilen eigene Meinungen,
      Erklärungen und Schlüsse von sich, wobei diese nicht immer klar
      nachvollzogen werden können und seine Behauptungen teilweise wenig
      fundiert bzw. nicht referenziert sind.
      Nichtsdestotrotz sind seine
      Schlachtenbeschreibungen gründlich, ausführlich und umfassend; sie sind
      aufgelockert durch zahlreiche interessante Detailbeschreibungen,
      witzige Anekdoten und häufig sehr beißende Kommentare.
      Insgesamt
      ist das Buch eine durchaus sehr amüsante militärhistorische Lektüre,
      sehr angenehm zu lesen und auch für Laien klar verständlich."
      Quelle: uni-protokolle.de


      Inhalt

      Unfähige Kommandeure: - Elphey Bey und der Rückzug von Kabul, - Lord Raglan und der Angriff der leichten Brigade, McClellan am Antietam Creek, General Warren und die Schlacht um den Spion Kop, - General Stopfords Scheitern an der Suvlabucht, - General Percival und der Fall von Singapur;

      Katastrophale Pläne: - Der Jameson Raid, - Colenso, - Der erste Tag an der Somme, - Das Dieppe-Desaster, - Das Fiasko von Arnheim, - Bravo Two Zero;

      Einmischung von Politikern: - Die Schlacht am Bannock, - Die Katastrophe von Sedan, - Saint-Valéry, - Nordafrika 1940/41, - Stalingrad, - Goose Green;

      Übertriebenes Selbstvertrauen: - Teutoburger Wald, - Der Zweite Kreuzzug, - Custers letztes Gefecht, - Isandhlwana, - Am Fluss Yalu, - Dien Bien Phu;

      Truppenversagen: - Crécy, - Caporetto, - Die Kaiserschlacht, - Anual, - Kreta, - Am Kasserine-Pass.


      Nun noch ein kleiner Auszug anläßlich des 2000jährigen aus dem Kapitel 'Übertriebenes Selbstvertrauen - Teutoburger Wald':
      "...Als Tiberius Germanien im Jahr 6 n. Chr. verließ, um sich mit den Markomannen zu befassen, übernahm Quintilius Varus den Oberbefehl der römischen Rheinarmee. Varus war Statthalter in Syrien gewesen, hatte die Großnichte des Kaisers geheiratet und verdankte seine Ernennung seinen Beziehungen zum Kaiserhof und nicht seinen militärischen Fähigkeiten. Ein Zeitgenosse beschrieb ihn als "Mann von mildem Wesen und ruhiger Art, etwas langsam in Geist und Körper und eher mit dem Müßiggang im Lager vertraut als mit dem eigentlichen Kriegsdienst."
      Da Germanien befriedet war, als Varus dort ankam, machte er den Fehler anzunehmen, dass sich dieser Zustand nicht mehr ändern würde. Er war unfähig, den Unterschied zwischen den Germanen und den Syrern zu erkennen. "Er erteilte ihnen nicht nur Befehle, als seien sie Sklaven der Römer", schrieb der römische Geschichtsschreiber Dio Cassius zwei Jahrhunderte später, "sondern er forderte auch Geld, als seien sie unterworfene Völker." Ein anderer Kritiker schrieb: "Er hatte die Vorstellung, die Germanen seien nur wegen ihrer Körper und Stimmen als Männer anzusehen; wenn man sie schon durch das Schwert nicht unterwerfen könne, so könnten sie doch durch das Gesetz befriedet werden..."

      Fazit: Dieses Buch bietet in anschaulicher Weise einen Grundriss der militärischen Desaster, die durch Fehler ausgelöst wurden, die wir alle jeden Tag machen. Unsere Fehler allerdings haben selten so katastrophale Ausmaße...

      Der Ponyhof ist auch kein Leben!

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    • Die Schlacht am Bannock


      :huh: Das war doch ein Sieg, also zumindest für die Keltophilen unter uns.... :thumbsup:
      Wenn Leute mit schäbigen, zerfransten Klamotten, starrem Blick, Verletzungen und unmenschlichen Lauten anfangen auf dich zuzuschwanken dann ist entweder grade Zombieapokalypse;......................
      ............................................................................................................. oder Wacken !
    • Du sprichst gälisch?


      Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu erteilen...... mo chara...... ;)

      Aber lass uns mal den Thread nicht shreddern.
      Wenn Leute mit schäbigen, zerfransten Klamotten, starrem Blick, Verletzungen und unmenschlichen Lauten anfangen auf dich zuzuschwanken dann ist entweder grade Zombieapokalypse;......................
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